Hitler wurde seiner mangelhaften Sachkenntnis wegen auch nicht ernst genommen, gering geschätzt, verachtet und verlacht. Und, wer hat die Wahlen gewonnen? Dabei hatte er im sachlichen Bereich nur heiße Luft zu bieten und hat das sogar offen zugegeben (»schweigt mir von Tagesfragen, über die Fixierung auf Tagesfragen ist Deutschland zu Grunde gegangen«).
Querbürger gab es damals noch nicht, stimmt‘s?
Dass sie Gutachten mit bestelltem Ergebnis abliefern, habe ich nirgendwo angeregt oder auch nur gut geheißen.
Eine Politisierung der Wissenschaft habe ich auch nicht angeregt, aber mehr Umsicht.
Politik ist nichts, woran man nur Teil nimmt, wenn man will. Als Namenloser hat man eben dieser Namenlosigkeit wegen mehr Freiheit, aber selbst die ist doch recht relativ. Als fachliche Autorität sich in einer politisierten Angelegenheit über politische Fragen erhaben zu dünken ist nicht schlau, weil das keine Frage des Wunsches ist.
Und ein Wissenschaftler sollte durchaus ein Problem damit haben, den Wissenschaftleugnern selbst die Messer zu schärfen.
Der voraussetzungslose Georg Elsner hat’s fast geschafft, der fachlich gebildete und aus bester Lage operierende Widerstand des 20. Juli hat es jahrelang verkackt, verkackt und verkackt.
Auf den persönlichen Mut der Täter lasse ich nichts kommen, aber wie gerade jene, die am ehesten als Experten in Frage kämen, es unter solchen Voraussetzung so einen Pfusch zu Stande bringen konnten, ist mir noch immer unklar.
Ich sagte ja, dass es um die Neutralen geht, die durchauch auch unbedarft sein können. Wissenschaft ist so ein abstraktes Zeuchs, das »man sich schlecht vorstellen kann« etc., aber gerade in dieser Hinsicht unbedarfte Menschen haben meiner Erfahrung nach einen recht gut ausgebildeten sozialen Instinkt (das kann gut oder schlecht sein).
Wenn nun Schwurbler argumentieren »Jaja, ›unabhängig‹, wer bezahlt’s?«, dann wirkt das zumindest etwas bockig. Immerhin kann es durchaus geschehen, dass die ›unabhängige‹ Einrichtung ihre Unabhängigkeit zu wörtlich nimmt, es ist ein gewisser Risikofaktor. Außerdem finanziert sie sich vielleicht weniger über Steuergelder oder Staatsaufträge und will deshalb ihren Ruf wahren, denn der ist ihr eigentliches Kapital.
Dass das RKI seine eigenen Ratschläge hinterher wissenschaftlich untersucht, zeugt natürlich davon, dass es dem wissenschaftlichen Anspruch gerecht zu werden sucht, aber es ist so zu sagen ›unmenschlich‹. Würden sie ihre Fehler leugnen und vertuschen, dann wäre das ›menschlich‹.
Dass die nach ihren eigenen Fehlern suchen, ist dem sozialen Instinkt nur schwer zu vermitteln, dass das für das RKI positive Ergebnis Rechthaberei, Vertuschungsversuch oder Eichenlaub ist, ist liegt eben diesem sozialen Instinkt nur zu nahe …
Der Fehlschluss fängt schon dabei an, dass du meinst das RKI hätte die Maßnahmen verhängt und sei deswegen nicht neutral.
Wo habe ich denn behauptet, das RKI hätte irgendwelche Maßnahmen verhängt?
Die Leute bekommen ihr Geld für Forschungsarbeit. Sie haben kein eigenes Interesse ihre Empfehlungen im nachhinein besser darstehen zu lassen, wenn das wissenschaftlich nicht belastbar ist. Genauso bekommen sie auch keinen Bonus dafür o.ä.
RKI ist staatlich. Dafür, sie für an inoffizielle Weisungen gebunden zu sehen, genügt in der Tat Unbedarftheit und mangelndes Wissen.
Das RKI ist auch nicht “der Staat”. Wenn man meint etwas sei von “dem Staat” dann hat man meistens die Institutionen, Rechts- und Gesellschaftsordnung in der BRD nicht verstanden. Und das können und wollen die Schwurbler auch nicht verstehen.
Jeder Schwurbler will das nicht verstehen, aber nicht jeder, der es nicht versteht, ist ein Schwurbler.
Deswegen ist es auch sinnlos hier mit Appeasement zu kommen.
Wo liest du eine Aufforderung zur Beschwichtigungspolitik heraus? Oder war das eine eher allgemeine Äußerung?
Du kannst einen Blinden nicht an das Steuer eines Flugzeugs setzen, und der Versuch das Cokpit blindengerecht zu machen nutzt weder den Blinden, noch den Piloten, die dann damit arbeiten müssen.
Ich habe doch nur die mangelhafte Glaubwürdigkeit angemerkt. Glaubwürdigkeit und Richtigkeit sind schlicht logisch unabhängig von einander, alle 4 Kombinationen sind ohne Weiteres möglich. Deine Kenntnisse über die Funktionsweise des gegenwärtigen Staates sind, meiner Erfahrung nach, weit differenzierter, als es beim Durchschnitt voraus zu setzen ist.
Hitler meinte einmal treffend, dass sich Propaganda nach dem geistigen Horizont des Beschränktesten unter den Adressaten richten muss, und von Propaganda verstand er eine Menge, deshalb war er ja so gefährlich.
Wie ich schon sagte, Glaubwürdigkeit ist das Problem.
RKI = staatlich, RKI sagt, RKI hatte Recht → Staat sagt, Staat hatte Recht.
Ein schön einfacher, glaubwürdiger Gedankengang. Das dieser weder richtig noch falsch ist, sondern Unsinn, ist nicht der Punkt, denn dazu müsste man sich etwas mehr mit der Sache beschäftigen, als viele wollen.
Vergleiche diesen Gedankengang mal hinsichtlich der Einfachheit und Griffigkeit mit allem, was dir dazu sachlich richtiges einfällt.
Dass die Wahrheit so nicht ist, wissen wir beide, aber um Wahrheit geht es leider nicht. Mit der Nummer hat das RKI den Feinden der freiheitlich demokratischen Grundordnung einen Propaganda-Dienst erwiesen, und so viel Unbedarftheit ärgert mich irgendwo schon.
Gut, du hast also die Fachkenntnisse und auch die Mittel und Möglichkeiten, die Datengrundlage zu überprüfen, ja? Selbst wenn es so wäre hast du die Sache mit der Glaubwürdigkeit noch immer nicht verstanden.
Zu »andere Behörde« siehe meine Ausführungen zu »dem Staat«.
Selektives Lesen, einseitiges Umdeuten, Unterstellungen aus dem Nichts, persönliche Angriffe … Kommt dir das irgendwoher bekannt vor?
⇒ Ich kann nur versuchen, die Glaubwürdigkeit zu beurteilen. Wie fast jeder.
RKI müsste das wissen, müsste sich fragen, wie die Veröffentlichung einer solche Studie durch das RKI wirkt, nämlich nicht besonders glaubwürdig.
RKI müsste sich auch fragen, nicht, wie man die Querschwurbler überzeugt, sondern ob denen das Waffen in die Hand gibt, Neutrale auf ihre Seite zu ziehen.
Genau das habe ich geschrieben.
Man hätte doch wenigstens eine Einrichtung beauftragen können, die nicht schon formal »zum Staat« gehört, denn viele, auch Nichtschwurbler, halten leider nun mal »den Staat« für einen monolithischen Block. Insofern:
Staat veröffentlicht Studie, die beweist, dass der Staat von Anfang an Recht hatte.
Staat veröffentlicht ›Studie‹, die ›beweist‹, dass der Staat von Anfang an Recht hatte.
4 Anführungzeichen sind alles, was ihr Gegner hinzu fügen muss, den Rest haben sie selbst besorgt.
Das ist einfach nur dämlich.
Man konnte bereits mehrmals zeigen, dass Frauen minderwertig sind. Ich nehme nicht an, dass du diese Behauptung ohne Beweise akzeptieren würdest. Du würdest sie nicht mal mit Beweisen akzeptieren. Zu Recht.
Liest du nur das, was dir in den Kram passt?
Es gibt aber noch mehr Studien dazu. Hast du dich da echt noch nie zu informiert?
Und schon könnte jeder wissen, woran er ist :)
Verstehe ich nicht was das mit meinem Kommentar zu tun haben soll? Erkläre bitte den Zusammenhang.
›Team‹ ist nicht deutsch.
›Mitarbeitende‹ leitet sich vom PPA ›mitarbeitend‹ ab. ›Mitarbeiter‹ ist eine Rollenbezeichung, ›Mitarbeitender‹ ist nur einer, der es gerade jetzt tut. Arbeitet.
Dieser Fehler wurde und wird auch bei ›Studierenden‹ gemacht. Der Student, der gerade bei einigen Bieren prokrastiniert, ist ein Student, aber kein Studierender. (Warum ›Hochschüler‹ nicht verwendet wird, weiß ich leider auch nicht.)
Wäre mir Wurst, aber du hast deine Sprachkenntnisse selbst lobend in Erwähnung gebracht.
Irgendwie redest du am Thema vorbei oder verstehst nicht so richtig worum es geht, kann das sein? Wir diskutieren ja, ob ein generisches Maskulinum tatsächlich neutral ist und alle meint. Oder ob man besser eine andere Anrede benutzen sollte, damit es inklusiver wird.
Es ist neutral. Du verwechselst schlicht Ursache (das Wort wurde früher als nahe liegend gebildet/gewählt weil man irgendeines dafür benötigte) mit Grund (männliches Dominanzstreben bis in die Sprache hinein).
Ein weniger verfängliches Beispiel ist die ›imaginäre Einheit‹ in der Mathematik, eine Bezeichnung, die man heute noch ausschließlich gebraucht, obwohl sich alle Mathematiker einig darin sind, dass man sie heute nicht mehr so benennen würde. (s. wiki)
Solange man kein Wort hat, aber eines benötigt, lautet das Argument »Warum nicht dieses?«, wenn man schon eins hat, lautet es »Warum ein anderes?«.
Was wir haben funktioniert, was ihr anbietet, funktioniert schlechter. Ihr seid doch die, die von der Geschlechtsbezogenheit des Genus nicht los kommt, die ihr allen anderen unterstellt.
Ich beurteile Extremismus allgemein nach dem Umgang mit Andersmeinenden oder Andersdenkenden. Und das Oszillieren der Unzufriedenheit geht, denke ich, mit der Demokratie einher. Unzufriedenheit sammelt sich an, bis groß genug ist, etwas zu ändern.
Solange sich das innerhalb der Demokratie abspielt, gehört es zur Demokratie. Sobald es sie in Frage stellt, nicht mehr.
Und kaum eine Strömung, die die Demokratie bekämpft, ist so dämlich, das offen zu zu geben.
ach wie schön ist die Vielfalt der deutschen Sprache wenn man sie verwendet. ;)
Nur um dir mal zu zeigen, wie viel du davon verstehst.
“Liebes Team”
“Liebe Mitarbeitende”
Das Partizip Präsens Aktiv, kurz PPA, – nicht zu verwechseln mit dem Partizip Perfekt Aktiv – ist eine grammatikalische Form bei Verben. Sie drückt aus, dass eine bestimmte Tätigkeit gleichzeitig zum Prädikat des dazugehörigen Satzes stattfindet, unabhängig vom Tempus, in dem dieses steht.
Das Maskulinum ist nicht “neutral”. Deswegen heißt es ja Maskulinum.
Es ist doch nur eine Bezeichnung. Noch dazu ein Fremdwort, in diesem Fall ein ›Fachbegriff‹. Stört dich die Bezeichnung ›Maskulinum‹? Schlag eine andere vor, kein Ding. Übrigens ist der Mond auch ein Maskulinum. Als männlich wird er vermutlich nicht gedacht.
Man konnte bereits mehrmals zeigen dass Frauen nicht mitgedacht werden wenn zum Beispiel von “der Arzt” oder “den Ärzten” gesprochen wird.
Man konnte bereits mehrmals zeigen, dass Frauen minderwertig sind. Ich nehme nicht an, dass du diese Behauptung ohne Beweise akzeptieren würdest. Du würdest sie nicht mal mit Beweisen akzeptieren. Zu Recht.
Diese sprachliche Besonderheit verfestigt Klischees.
Recte: Die Verrottung der Moral äußert sich zuerst im Gebrauch der Sprache. Die Beispiele für die Versuche, das Denken der Menschen durch den Sprachgebrauch zu prägen, sind Legion. Jedes totalitäre Regime versucht sich daran. Gescheitert sind sie damit alle.
Menschen sagen, was sie denken, nicht umgekehrt.
Wie merkwürdig es eigentlich ist wenn man sprachlich nicht mitgemeint wird und wie sehr sich Männer aber daran gewöhnt haben dass (nur) sie immer angesprochen werden merkst du ganz schnell wenn du nur noch die weibliche Form verwendest, selbst wenn du vorher explizit sagst dass jeder gemeint wäre. So einfach ist es für viele dann doch nicht wenn plötzlich nur noch die Rede von Ärztinnen, Schülerinnen und Bauarbeiterinnen ist.
Das liegt daran, dass die meisten den Unterschied zwischen Genus und Sexus begriffen haben. Dein scheinsachlicher Versuch, es doch mal umzukehren, wird als genau die gegenstandslose Provokation erkannt, die es ist.
Ich unterstelle, es geht vielen nicht um die vermeintliche Verschandelung der deutschen Sprache. Das hat diese vielen Leute früher auch nicht interessiert.
Dass die Einigkeit in einer Sache mit einer Vielfalt der Beweggründe einher gehen kann (taktisches Bündnis), ist dir aber schon klar, oder?
Sie benutzen das meiner Meinung nach als Ausrede, denn eigentlich ist es sie ein politisches oder ideologisches Thema.
Für dich ist es ein politisches oder ideologisches Thema. Nur für dich mal zum Mitmeißeln: Euer Anliegen wird nicht bekämpft, es nervt einfach nur. Die Sprache, die ihr zu ›verbessern‹ sucht, ist nicht allein die eure.
Zur Karikatur wird euer Anliegen spätestens dadurch, dass eure Lösungsvorschläge euer ›Problem‹ wahrlich würdig vertreten.
Dass ein Teil der Sprache mit dem sie regelmäßig zu tun haben geändert werden soll obwohl es sie persönlich nicht interessiert und sie sich mit der ursprünglichen Form ganz wunderbar angesprochen gefühlt haben, das geht vielen zu weit. Sie müssten sich ja minimal anpassen ohne selbst davon zu profitieren.
Jemand ist mit deinem Anliegen nicht ganz einverstanden? Also ist er selbstsüchtig. q.e.d.
Du weigerst dich, dich minimal anzupassen, gerade weil du Statt finden willst → um davon zu profitieren.
Um die geht es ja auch nicht, sondern um die Neutralen, und das den Querbürgern Argumente Liefern …