Hab ich das irgendwo behauptet?
Hast du nicht.
Du hinterfragst hier aber auch nicht, ob diese spezielle Protestform zielführend ist, sondern wälzt den Großteil der Verantwortung dafür, dass diese Protestform bei der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung schlecht ankommt, auf die Medien ab.
Die Frage ist dann aber doch: sollte eine Protestbewegung, deren Kommunikationsform vollkommen auf Medienaufmerksamkeit ausgelegt ist, dann nicht auch entsprechend ihre Strategie korrigieren, wenn eine bestimmte Protestform in den Medien schlecht dargestellt wird und dementsprechend schlecht bei der Bevölkerung ankommt?
Anders gefragt: die LG weiß ganz genau, wie beschissen das Beschmieren von Kunstwerken, das Behindern von normalem Autofahrern, oder dass Verunstalten von Denkmälern in den Medien dargestellt und von der Bevölkerung aufgenommen wird. Sollte die LG dieses Wissen dann nicht in ihre PR-Strategie mit einbeziehen? Oder bist du der Meinung, dass es das Ziel der LG ist, negative Aufmerksamkeit hervorzurufen (kann ja durchaus eine Strategie sein)?
Von den Protesten betroffen sind doch nur ein paar wenige, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Und doch schaffen es die Medien, einen erheblichen Teil der Autofahrer auf Krawall zu bürsten.
Sollte eine PR-Strategie nicht auch die Reaktion der Medien einbeziehen?
Kann ja sein, dass es nicht die gewünschte Reaktion hervorruft, wenn Otto-Normal-Autofahrer blockiert werden, europäische Kunstschätze mit Suppe beworfen werden, oder ein Denkmal zum Grundgesetz der Bundesrepublik “in Erdöl getränkt” wird.
Aber zu sagen, es sind immer die anderen Schuld daran, wenn eine bestimmte Protestform bei der Allgemeinheit schlecht ankommt, während die Letzte Generation grundsätzlich immer alles richtig macht - ist das nicht auch ein bisschen vermessen? Zumal Aktionen wie das Blockieren von Privatflugzeugen, die Sylt-Aktion, das Sabotieren von Golfplätzen, das mit-Farbe-Bewerfen von Milliardärsyachten etc. ja ein weitaus positiveres Echo hatten.
Wir müssen zum aktuellen Zeitpunkt akzeptieren, dass jeder Flug mit dem Erreichen der Klimaziele nicht vereinbar ist.
Wir müssen auch akzeptieren, dass unsere gesamte Lebensweise mit dem Erreichen der Klimaziele nicht vereinbar ist.
Das heißt aber nicht, dass man nicht dort ansetzen sollte, wo große Einsparungen möglichst schnell und möglichst mühelos umsetzbar sind. Oder bist du da anderer Meinung?
Das hier ist wohl das Ferienhaus aus dem Beitrag.
Ja und das sind halt eine extrem kleine Menge welche einen Tag am Flughafen warten müssen und dann einen Ersatzflug nehmen dürfen.
Klaro. Aber der Poster, auf den du geantwortet hast, hat ja eben nicht gesagt, dass dann wohl alle Menschen im Flugzeug Wissenschaftler sein müssen, die grade ihre Familie besuchen wollen.
Ich finde, man sollte das dann auch nicht unbedingt unterstellen, sondern kann durchaus getrennt voneinander diskutieren, dass viel zu viel zum Vergnügen und für komplett vermeidbaren Business-Kram geflogen wird, und dass es andererseits durchaus Flüge gibt, die sich eben nicht so einfach durch eine Videokonferenz ersetzen lassen.
Low Hanging Fruit wäre dann eben, erst mal die ganzen “schnell ne Woche nach Malle” und “hab ein Business-Meeting in Hamburg, muss aber zum Abendessen wieder daheim sein” Flüge abzuschaffen.
Naja, das war eben das Beispiel aus dem Artikel: Ferienhaus mit drei Zimmern, Garten, nah am Wasser kostet da €4.481,61 für zwei Wochen.
Dazu noch Essen, Benzin und Sonstiges für ne fünfköpfige Familie macht ca. €6.000 für zwei Wochen Urlaub an der Ostsee.
Kann aber nicht einschätzen, wie typisch das Beispiel ist.
Aber in den USA werden auch Hellhäutige durch Polizisten erschossen…da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Weiße sind!
Das ist nicht die Position der Menschen, die den “All Lives Matter”-Slogan verbreiten. Vielmehr stellen sich viele damit auf die Seite der Polizei und behaupten, Polizisten seien oft die Opfer von Gewalt. Sieht man auch daran, dass oftmals “All Lives Matter” und “Blue Lives Matter” synonym benutzt werden.
Das Statement wäre also “Aber in den USA werden auch Polizisten durch Schwarze erschossen…da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Polizisten sind!”
Finde, deswegen funktioniert der Vergleich nicht.
Im Gegenteil, “Black Lives Matter” will ja darauf aufmerksam machen, dass BIPOC in den USA sich mit einer ganz spezifischen Art der Gewalt konfrontiert sehen, die andere Demografien so einfach nicht erleben. Also dass BIPOC aufgrund von Racial Profiling oft Opfer von durch Polizisten begangene Gewalt werden, und dass es eben einfach kein vergleichbares Racial Profiling zum Schaden von Weißen Menschen gibt.
Würde man das auf häusliche Gewalt in Deutschland übertragen, dann würde man ja auch implizieren, dass nur Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind und dass, obwohl es natürlich auch Gewalt gegen Männer außerhalb des häuslichen Kontexts gibt, Männer systemisch keinerlei häusliche Gewalt erfahren.
Daher finde ich den Vergleich einfach schlecht.
Gute Frage. Hast du dir den Text des Vorschlags für die Ökodesign-Verordnung mal dahingehend durchgelesen?
Eine EU-Verordnung ist ein verbindlicher Rechtsakt. Alle EU-Länder müssen diesen in vollem Umfang umsetzen.
Wäre es “nur” eine EU-Richtlinie, dann würde die EU nur das zu erreichende Ziel vorgeben, und die Länder müssten dann eigene Gesetze erlassen, um das Ziel auch umzusetzen.
Aber klar: umgesetzt und kontrolliert werden muss das von den EU-Mitgliedsstaaten.
Bevor Klimaanlagen kommen, wird die Antwort wohl irgendwann sein, die Ferien so umzustrukturieren, dass der Sommer zu Hause verbracht wird.
Fairerweise muss man aber sagen, dass Länder, die schon immer höhere Sommertemperaturen hatten und in denen Klimaanlagen eine Selbstverständlichkeit sind trotzdem die Ferien so legen, dass Schüler die heißeste Zeit im Jahr zu Hause verbringen. Siehe z.B. die USA mit ihren 8 bis 9 Wochen Sommerferien.
Ich würde “arme Menschen” durch “verzweifelte Menschen” ersetzen.
Studien haben gezeigt, dass Unterstützung für rechtsextreme Ideologie sich durch alle ökonomischen Schichten durchzieht.
In dem Sinne mag “verzweifelt” schon stimmen, aber diese “Verzweiflung” ist eben bei vielen, vielen rechtsextrem-Wählern auch nur eine gefühlte Verzweiflung.
Wenn du vorher links gewählt hast, dann bist du in der Regel kein ideologisch voll überzeugter Nazi, sondern wohl in erster Linie Protestwähler.
Leute, die Nazis wählen, sind in allererster Linie mal Naziwähler.
“Ich hab die Partei, die die Demokratie in Deutschland beenden will und die Leute nach ihrem Weltbild und nach Gutdünken exekutieren will aber doch nur aus Protest gewählt” ändert daran auch nix.
Jo.
Ich denke, viele Menschen haben einfach keine Ahnung davon, wie “billig” ein Porsche oder z.B. ein eigenes Segelboot wirklich sind. Das sind einfach nur ein paar zigtausend Euro. Was letzten Endes auch zeigt, dass ein Bruttoeinkommen von 150.000 pro Jahr eben weitaus mehr Einkommen ist, als 95 Prozent der Bevölkerung zur Verfügung haben. Mit 150k brutto kann man sich nen Porsche oder ein Boot locker in Cash leisten, wenn man mal ein, zwei, drei Jahre lang eine bisschen spart. Oder man kauft’s eben auf Kreditkarte und zahlt’s dann ab, ohne dass man dabei in irgendeiner Art und Weise seinen Lebensstandard absenken müsste.
Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen (oder einem Elterngeld von 300 pro Monat) sind ein Porsche oder ein Boot eben absolute, nahezu unerreichbare Luxusgüter.
Im Prinzip zeigt der Post oben das Gegenteil dessen, was er aussagt: nämlich wie weit weg vom “normalen” Einkommen allein schon die oberen 5 Prozent der Bevölkerung sind.
Nicht direkt, hohe Reisegeschwindigkeiten sind überhaupt nur erreichbar wenn man nicht anhält, was erstmal wie beim Flugzeug klingt, der Unterschied ist aber das ich viele verschiedene Flughäfen haben kann wo Flugzeuge unabhängig voneinander landen können.
Jo. Ist halt das Problem jedes Hochgeschwindigkeitszuges.
Der TGV von München nach Paris hält zum Beispiel auf deutscher Seite auf jeder Hundehütte an und braucht daher von München nach Straßburg 5 Stunden und 19 Minuten. Von Straßburg aus ist man dann in weniger als 2 Stunden in Paris, weil’s da keine Stopps mehr gibt.
Egal für welche Technologie man sich entscheidet, man muss sich halt erst mal entscheiden, ob man ein echtes Hochgeschwindigkeitsnetz haben will, dass Kurzstreckenflüge vollkommen ersetzt, oder ob man lieber ne schnellere Bimmelbahn haben will.
Leider nicht, das Gegenteil ist der Fall. Magnetschwebebahnen können sich niemals - wie andere Bahnen, speziell Straßenbahnen - irgendwo einfügen
Und weiter? Auf den TGV-Strecken fahren auch keine Güterzüge oder Trambahnen. Ein ICE kann nicht auf den Straßenbahnlinien in der Innenstadt fahren.
Faktisch sind die Netze schon getrennt. Wenn tatsächlich ein Güterzug oder eine S-Bahn auf einer ICE-Trasse fahren sollte, die wie in Stuttgart über 9 Milliarden Euro kostet, dann ist eh schon alles schiefgelaufen.
sie müssen immer ihre eigene Infrastruktur haben die erhöht (also als Brücke) ausgeführt sein muss.
Maglev-Trassen müssen auf keine Fall aufgeständert ausgeführt werden. Die Aufständerung hat - vor allem außerhalb der Stadt - einfach nur massive Vorteile.
Das Gründen der notwendigen stabilen Fundamente ist außerdem mindestens ein so großer Eingriff wie das verlegen einer Schiene, wenn nicht ein größerer.
Nicht wirklich. Es gibt einfach massive Unterschiede, ob das gesamte Terrain auf der Trasse begradigt und in einer bestimmten Steigung ausgeführt werden muss, oder ob 98 Prozent des Terrains überbrückt werden können und die Gesamttrasse in weitaus steileren Steigungen ausgeführt werden kann.
Auf Brückenführung kann nicht verzichtet werden weil eben die ganze Strecke eine große Brücke sein muss. Das ist ja gerade einer der Nachteile, ironisch das du Brücken zu vermeiden als Vorteil nennst.
Aufgeständerte Trassenführung ist keinesfalls “eine große Brücke”. Da können relativ kostengünstig - im Vergleich zu einer ICE-Trasse - vorgefertigte Elemente über eine Aufständerung verlegt werden. Schlüsselwort “können” - die Trasse lässt sich natürlich genauso gut ebenerdig verlegen. Macht halt wenig Sinn, verursacht mehr Kosten, und durchtrennt landwirtschaftliche Flächen und ökologisch zusammenhängende Gebiete.
Eine Brücke dagegen - also ein Bauwerk wie z.B. die neue Filstalbrücke für die ICE-Trasse - verursacht absolut massive Kosten, ist ein Einzelbauwerk und daher teurer in Planung und Ausführung, und stellt einen weitaus größeren Eingriff ins Landschaftsbild dar als eine Streckentrasse. Die Ausführung mit extrem teuren Brücken und Tunneln wurde bei Stuttgart 21 ja unter anderem deswegen notwendig, weil der ICE eben nicht beliebige Steigungen bewältigen kann und man dann irgendwann in der Trassenführung extrem eingeschränkt ist, wenn man tatsächlich eine einigermaßen schnelle Trasse planen will.
Das JR Maglev kann scheinbar 40 promille Steigungen überwinden, Züge schaffen das locker und gehen entspannt bis 85 Promille (z.B. in Stuttgart).
ICE bewältigt Steigungen von bis zu 4 Prozent. Transrapid bewältig locker bis zu 10 Prozent.
Bahnstrecken existieren genau jetzt schon neben Autobahnen also…
Der Landverbrauch. Aufgeständerte Trassen könnten theoretisch in der Fahrbahnmitte oder über den Seitenstreifen, quasi ohne zusätzlichen Verlust von nicht-überbauter Fläche, realisiert werden. ICE-Trassen sind eigene Autobahnen neben der Autobahn.
Ja ist immer noch eine 100% der Strecke Brücke. Klar hat das Vorteile aber wenn ich das wollte könnte ich auch ne normale Schiene auf eine Brücke bauen. Wird halt nicht gemacht weil das verboten teuer wäre.
Klar wäre das bei konventioneller Schiene teurer. Die Sache ist eben die, dass aufgeständerte Maglev-Trasse nur einen Bruchteil einer ICE-Trasse kostet.
Mit 150k brutto und Kind fahren Leute kein Porsche oder haben ein Boot.
Mit 150k brutto kann man sich absolut einen Porsche und ein Boot leisten. Klar, man kann die vielleicht nicht aus der Portokasse zahlen ohne drüber nachzudenken, aber 150k brutto pro Jahr zu haben bedeutet ja auch, Zugang zu Millionenkrediten zu haben und die relativ leicht bedienen zu können.
Es gibt ja viele gute Gründe:
Wenn du gegen enorme Kosten pro Kilometer bist, dann solltest du eigentlich für Maglevs und gegen schienengebundene Hochgeschwindigkeitstrassen sein.
Vermutlich ist das normale Szenario für diese 60.000 Familien dass der Mann 110.000€ verdient und also 2 Monate auf 7.000€ oder 8.000€ verzichten muss (statt 5.200€ bzw 6.200€), und die Frau dann statt 1.800€ nix kriegt, d.h. den Rest der 14 Monate muss die Familie mit den 110.000€ des Mannes auskommen.
Es müssen doch gar nicht beide Partner in Elternzeit gehen?
Wenn der Mann 110.000 verdient und die Familie keinen Bock hat, für zwei Monate auf das Geld zu verzichten, dann zwingt sie ja auch keiner dazu.
Und zwölf Monate lang gezwungen zu sein, mit “nur” 110.000 Euro auszukommen ist jetzt auch nicht gerade ein Härtefall. Vielleicht sollte man mal die Eltern fragen, die nur 300 Euro Elterngeld im Monat bekommen, wie schlimm es für sie wäre, stattdessen mit monatlich 8.000 Euro auskommen zu müssen.
150.000 Jahreseinkommen zu 2. ist aber auch nicht wirklich “reich”.
Wenn du mehr Geld zur Verfügung hast als die unteren 95 Prozent der Bevölkerung, dann würde ich das schon als “reich” bezeichnen.
Bin ja gerne dafür, den Reichen was wegzunehmen zum Wohl aller, aber das ist ja wirklich ne dämliche Aktion.
Reichen Leuten weniger Subventionen zu geben, die sie quasi gar nicht benötigen, ist nicht “den Reichen was wegnehmen.” Reiche Leute höher zu besteuern und damit den Leuten, die aktuell nur 300 Euro Elterngeld im Monat bekommen etwas mehr zu bezahlen wäre “den Reichen was wegnehmen.” Und da wär ich auch dafür.
Es arbeiten nicht zum Spaß an der Freude so viele Männer in IT, BWL, Jus, Bau, Müllabfuhr, Logistik usw., sondern deswegen, weil es Geld bringt.
Hast du da auch Studien dazu?
Ich kenne viele Männer, die IT, Logistik, BWL, oder irgendwas handwerkliches machen, weil es ihnen Spaß macht und weil sie es daher als sinnstiftend ansehen - quasi “Hobby zum Beruf gemacht.”
Zufälligerweise werden dann aber genau diese männlich dominierten Berufe auch weitaus besser bezahlt. Du argumentierst, dass der einzige Grund dafür ist, dass diese Berufe männlich dominiert sind, die hohe Bezahlung ist. Woher willst du wissen, dass nicht das Gegenteil der Fall ist?
Ein Netz zwischen Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt Flughafen ohne Zwischenhalte? Dann hättest du Deutschlands 4 Millionenstädte und den wichtigsten Flughafen verbunden und zusätzlich eine ziemlich gute geographische Abdeckung.
Dann noch die europäischen Millionenstädte verbinden, und wir könnten sämtliche kontinentalen Flugverbindungen einstellen.
Wär doch mal was.
Man würde ihnen ja wünschen, mal für so vier Jahre tatsächlich von der AfD regiert zu werden. So richtig mit absoluter Mehrheit und voller Entscheidungsgewalt.
Politischer Akzelerationismus funktioniert nicht.
Hat man ja bei Trump gesehen. Dessen Präsidentschaft hat die ganzen latenten Nazis und Faschisten auch nur aus der “das wird man ja wohl noch sagen dürfen”-Haltung gebracht und sie darin bestärkt, ihre Haltung jetzt auch öffentlich im Alltag zu vertreten und durchzusetzen. Weil “wenn der amerikanische Präsident das darf, dann darf ich das auch!”
Letzten Endes wurden die alle nur in ihrer Meinung bestärkt. Trump war toll, und alles was schiefgegangen ist war die Schuld der anderen.
Hab mir schon Jahre vor Corona jeden Herbst die Grippe-Impfung geholt, weil ich viel mit großen Gruppen von Menschen einerseits und mit vulnerablen Gruppen andererseits zu tun hatte. Aber sogar davon abgesehen find ich schnell Grippeimpfung holen weitaus weniger schlimm als zwei Wochen lang krank im Bett liegen.
Von daher werd ich das in Zukunft mit der Corona-Impfung genauso handhaben wie mit der Grippeimpfung.
Vor allem ist es eine Möglichkeit, nichts an eigenen Lebensstil zu ändern.
Strom kommt weiter aus dem Steckdose. Benzin kommt weiter von der Tankstelle. Man muss keinen Strom sparen, nicht weniger Auto fahren, nicht auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad oder zu Fuß gehen oder Elektromobilität umsteigen, muss sich nicht mit neuen Technologien oder Einsparmöglichkeiten auseinandersetzen.
Einfach nur weiter so.
Aber das ist eben komplexer, als sich auf einer einfachen, populistischen Erklärungsformel auszuruhen.
Die AfD ist eine rechtsextreme Partei.
Menschen, die Rechtsextremisten wählen, sind zumindest damit einverstanden, von Rechtsextremisten repräsentiert zu werden.
Welche komplexen Erklärungsmodelle würden daran denn irgendetwas ändern?
Bezüglich Google hat du vollkommen Recht.
Kritikwürdig finde ich hier einfach die Durchsetzungsmechanismen. Wenn Deutschland als Staat beschließt, dass allein schon das mögliche Übertragen einer IP-Adresse als Datenschutzverstoß und als unzulässige Übertragung persönlich identifizierbarer Informationen strafrechtlich zu ahnden ist, dann ist das ja vollkommen in Ordnung. Dann sollte man eben Google (und anderen Datensammlern) verbieten, solche Dienste überhaupt in Deutschland zur Verfügung zu stellen.
Dann sollte Google Fonts als Dienst geoblockiert werden, und mittelfristig würde auch der Kleintierzüchterverein bemerken, dass das irgendwas auf deren Webseite nicht mehr funktioniert.
Stattdessen lässt man aber der parasitären Abmahn-Industrie freie Hand, über das schwächste Glied in der Kette - die kleine Klitsche, den Ein-Mann-Betrieb, den Frisör oder den Blumenladen oder den Bike-Shop von nebenan - mit legalisierter Erpressung herzufallen. Da werden Drohbriefe verschickt, Tausende Euro Schadensersatzforderungen angemahnt, und Geld von Menschen abgepresst, ohne dass das tatsächlich positive Auswirkungen auf den Datenschutz in Deutschland hätte.
Und gleichzeitig greifen Unternehmen wie die Schufa, die sich selbst große Rechtsabteilungen leisten können, in größtmöglichen Umfang so viele Daten ab, wie sie nur in ihre Finger bekommen können.