Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
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Warum wurde diese Community erstellt?
Weil es zum Zeitpunkt der Erstellung keinen gleichwertigen Ersatz zu /r/de gab.
Aber warum dann noch eine Community, wenn es schon Ähnliche gibt?
Um Lases Flüchtlingen, die ebenfalls auf der Suche nach einem /r/de Ersatz waren eine Heimat zu bieten und um die DACH-Region (inkl. Liechtenstein und die zwei Belgier) wieder zu vereinen.
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Das ist die Zukunft unter der AfD.
Viel schlimmer: Das ist jetzt bereits Gegenwart in diesen Regionen.
Dieser Teil ist sehr wichtig für Rechts populisten, sie wollen ihre Wählerschaft so gut wie möglich isolieren und sie dazu bringen, dass sie sich als verfolgte Aussenseiter sehen. Je stärker die AFD Wähler sozial isoliert werden/sich selbst isolieren, desto einfacher ist es, sie noch mehr nach Rechts zu drengen.
Wenn man sich die Gründe so durchliest wird relativ schnell klar dass die auf die gleiche Hetze reinfallen wie bereits die Republikaner in den USA und die Tories/Brexit Party/Reform UK/DUP/… in UK.
Weil sie Nazis sind?
Mir wird jedenfalls nicht klar, was dieser Artikel bringt, außer dass Nazipropaganda auf einer großen Plattform wiederholt wird.
Interessant! Der AFD bzw. den AFD-Wählern wird vorgeworfen, sie würden auf extrem umfangreiche Probleme mit sehr einfachen Lösungsvorschlägen reagieren (Ist auch meine Meinung). Das gleiche muss man dann doch aber auch den Leuten vorwerfen, welche die die AFD-Wähler pauschal als Nazis abstempeln, oder nicht? Es wird im politischen Diskurs von Links wie Rechts viel zu sehr in Extremen gedacht und damit gesellschaftliche Mauern errichtet. Ich habe leider auch viele Bekannte, welche die AFD wählen. Aber dennoch können wir offen miteinander über alles Diskutieren. Häufig (wie im Artikel beschrieben) sind viele Menschen im Alltag nicht in der Lage sich ausreichend zu Informieren. Und da kann ich dann teilweise ansetzen und einen Standpunkt verändern. Und manchmal ändere ich auch meinen, weil ich von Problemen erfahre, welchen ich in meinem Alltag nicht begegne.
Ich sehe das sehr ähnlich. Meiner Meinung nach ist die Ausrichtung der AFD klar und jeder der sich etwas mit Geschichte und Poltik auskennt sollte das erkennen. Aber die AFD und die Rechten allgemein haben sehr viel Aufwand betrieben um Ihr Image so darzustellen, dass sie eben zu unrecht als Nazis bezeichnet werden von “den Liken die ja sowieso alle als Nazis bezeichnen”. Und genau bei den Menschen, welche sich bis anhin nicht stark für Politik interessiert haben, knüpft die AFD ja an.
Die Menschen, welche zur AFD wandern, leben oftmals in einer nahezu komplett isolierten Blase. Für Menschen ausserhalb dieser Blase ist es oftmals unverständlich oder unwahrscheinlich, dass Menschen AFD wählen können, ohne sich als Faschisten, Nationalsozialisten oder sogar als Rechte zu sehen. Aber die Meschen gibt es definitiv.
Die AFD einfach als Nazi Partei zu bezeichnen und zu hoffen, dass sie dadurch nicht mehr gewählt wird, ist nicht effektiv. Alle AFD Wähler als Nazis zu bezeichnen führt nur dazu, dass die Wähler eine Defensive Haltung einnehmen.
Es brächte eine Linke Alternative zur AFD. Eine Partei, welche die (zum Teil legitimen) Ängsten und Problemen ernst nehmen und effektive Lösungen dazu bieten können. Man muss die Menschen abholen, nicht in eine Ecke drängen.
Weil jeder, der sich ein bisschen mit den politischen Positionen ser afd auseinandersetzt erkennen muss, dass sie nichts für die “kleinen Leute” tun werden, sondern lediglich bei Rassismus und Menschenverachtung am Start sind.
Die AfD war lange gegen den Mindestlohn, bis sie gemerkt hat, dass sie nur mit rassistischer Hetze das nicht überdecken kann. Ansonsten hat die AfD aber keinerlei Lösungen für die “Abgehängten” denen sie Sündenböcke verkauft.
Wer darauf reinfällt, will drauf reinfallen. Und das man darauf reinfallen will, liegt nunmal darin, dass man den inneren Nazi nach außen kehren will. Die Leute waren vorher nicht weniger fremdenfeindlich. Sie haben es nur für sich behalten, weil die gesellschaftliche Stimmung ihnen noch vermittelt hat, dass das tabu ist. Jetzt mit der AfD wird das soweit normalisiert, dass sie das offen ausleben können und mit Begeisterung tun. Da kann man noch so viel in Schulen, Wirtschaft und Soziales investieren, die Leute werden den Nazi nicht wieder in die Flasche packen, wenn sie nicht auf gesellschaftlicher Ebene dazu gebracht werden.
Um mal vom Osten wegzukommen, die AfD Hochburgen im Westen sind häufig die Villenviertel am Stadtrand. Die Leute wählen den scheiß zu fordererst weil sie Nazis sind und reden es sich dann im Nachgang zurecht.
Es wurde mal eine Liste mit Teilnehmer eines AfD Parteitags geleakt. In meiner Stadt waren beide Delegierte aus dem Reichenghetto.
Viele Meschen, welche die AFD wählen, setzen sich nicht mit politischen Positionen auseinander. Die AFD grasst dort die Menschen ab, wo die Menschen das Vertrauen in sämltiche etablierten politischen Parteien verloren haben. Und sie spielt natürlich sehr stark auf die emotionale Ebene, auf die Wut und die Frustration der Menschen. Das haben Faschos schon immer sehr erfolgreich gemacht.
Natürlich haben die keine Lösungen. Lösungen können kritisiert werden. Populistische Parteien konzentrieren sich ausschliesslich darauf, die (oftmals legitime) Wut und Frustration auszunutzen und anzukurbeln.
Das finde ich schon eine sehr heikle und übergeneralisierte Interpretation.
Es ist leider doch ein Fakt, dass Meschen, welche sich in einer fragilen mentalen Situation befinden, anfällig auf emotionale Manipulationen sind. Das ist im Grundsatz nicht anders als die Menschen, welche ihr ganzes Ersparniss für Wahrsager oder irgendwelche andere Abzocker ausgeben in der Hoffnung, sie würden ihre Probleme lösen oder sich irgendeiner Sekte anschliessen. Grund dafür ist nicht (nur) “Dummheit” oder Ignoranz, dass kann grundsätzlich jedem passieren wenn die richtigen Gegebenheiten vorhanden sind.
Ja aber das Problem an der AFD ist ja genau, dass sie einen relativ Breiten Teil der Gesellschaft anlocken können. Klar, als Nazi oder Rechten wählt man AFD, ist ja kein Geheimniss. Das Problem ist aber genau, dass Menschen die AFD wählen, welche sich selbst nicht als Nazi oder sogar Rechts sehen.
Ich finde, dass “sich nicht mit den Positionen auseinandersetzen” kein Argument gegen den persönlichen Rechtsextremismus der Wähler ist. Die AfD ist allgemein und zuvordererst für ihre rechtsextremen Positionen bekannt. Wer sich also nicht weiter damit auseinandersetzt, kennt dann nur diese Positionen als gesichert.
Und ja, wer dann diese Partei wählt, wissend, dass es eine Nazipartei ist und hoffend, dass es ihm unter Nazis besser geht als aktuell ist dann schlichtweg auch rechtsextrem.
Klar sind bestimmte Gruppen demgegenüber vulnerabler. Dann gibt es aber nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir gestehen ihnen die Verantwortung zu, und wenn sie AfD wählen, müssen sie akzeptieren, dass sie rechtsextrem sind… Oder wir sagen, dass sie ja nix dafür können. Dann können sie aber auch nicht wählen und sind auch sonst wahrscheinlich nicht geschäftsfähig und brauchen einen gerichtlich eingesetzten Betreuer.
Handlung und Verantwortung sind für erwachsene selbstbestimmte Menschen untrennbar verbunden. Und es ist ja kein Zufall, dass gerade in den Gebieten mit hohen Wahlergebnissen für die AfD rechtsextreme Überfälle besonders häufig sind. Und wer dann nicht eins und eins zusammenzählt, dem muss man es dann nochmal deutlich sagen, wer und was er ist.
Das sieht man z.B. auch im Jugendstrafrecht, wo es wichtig ist Straftätern frühzeitig klarzumachen was ihre Taten über sie und ihren Platz in der Gesellschaft aussagen. Der Samthandschuh hringt da nichts, was ironischerweise auch eine Forderung von AfD und co ist.
Aber mir geht es nicht darum zu diskutieren, ob wir AFD Wähler nun als Rechtsextreme bezeichnen sollen oder nicht. Ich finde es gibt durchaus gute Argument Menschen, welche eine Rechtsextreme Partei wählen, als Rechtsextrem zu bezeichnen…
Mir geht es darum herauszufinden, wie die AFD gestoppt werden kann… Das ist doch letztendlich das Wichtigste an der ganzen Sache… Und ein Phenomen welches man unbedingt beachten muss ist dass die AFD Wähler anlocken kann, welche traditionell nicht in die klassische Neo-Nazi Szene passen.
Wenn man also sagt “Alle AFD Wähler sind Rechtsextrem” dann finde ich durchaus, dass diese Aussage nicht per se falsch ist. Das Problem an der Aussage ist mehr, dass sie andeutet, dass alle AFD Wähler den gleichen Hintergrund und die gleiche Motive haben, wieso sie AFD wählen.
Wie gesagt, es gibt Menschen die AFD wählen und diesen “Nazi Narritiv” komplett ablehnen. Klar wissen die, dass Menschen die AFD als Nazipartei identifizieren, aber “das sind die Linken und rivale Politiker, die den Erfolg der AFD stoppen wollen und somit die AFD anschwärzen”.
Unterschätze niemals die Fähigkeit des Menschen, sich selbst zu belügen und eine komplett erfundene Realität aufzubauen.
Natürlich gestehen wir ihnen die Verwantwortung zu… Es geht mir nicht darum, irgendjemand als unschuldig darzustellen… Aber nochmals, es geht doch darum, den Erfolg der AFD aufzuhalten… Und dafür muss man zuerst herausfinden, wieso Wähler zur AFD wandern… Klar kann man sagen “weil sie rassistisch sind” und nochmals, das ist ja nicht unwahr… Aber da muss man doch etwas genauer hinschauen, ist ja nicht so als ob Rassismus vor 20 Jahren kein Thema war…
Natürlich ist es kein Zufall, die AFD ist ja eine Rechtsextreme Partei…
Wie bereits erwähnt, du unterschätzt die Fähigkeit des Menschen, die Realität zu verdrängen und sich einfach eine angenehmere Realität aufzubauen. Und glaubst du ernsthaft dass AFD Wähler als Nazis zu bezeichnen sie zur Vernunft bringt?
Ja und das macht man, indem man sie als Nazis bezeichnet? Ernsthaft? Ist das deine Idee von “Hart durchgreifen”?
Weil die Menschen ihren Rassismus, ihre komplett irrationale Angst vor und den Hass auf und ihre Verachtung für Menschen mit dunklerer Haut oder Muslime oder Transpersonen oder sonstig beliebige Sündenböcke nicht als rechts oder nazistisch betrachten sondern für ganz normal halten.
Und hey, so weit wie all das in unserer Gesellschaft verbreitet ist, haben sie völlig recht, Rechtsextremisten und Nazis sind in Deutschland ganz normal. Wieder.
Rassismus, sexismus, homophobie, Fremdenfeindlichkeit, etc. waren schon immer zu einem grossen Grad “normal”… Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Da hat sich nicht allzuviel geändert und wenn, dann eher in die Richtung der Akzeptanz…
Ist jetzt wieder Definitionssache, aber das sind ja auch nicht nur Eigenschaften von Nazis. Das zieht sich durch die ganze Gesellschaft und lauert oftmals auch auf subtileren Ebenen.
Darum nochmals die Frage: Woher kommt der Erfolg der AFD? Wieso hatte die NPD nie so einen Erfolg? Was hat sich geändert? Das muss man doch anschauen, um die Lage anzupacken… Einfach zu sagen “Rechstextremismus ist halt wieder normal” bringt doch nichts…
Und damit mache ich jetzt was? Alle im Osten Nazis, kann man eh nix mehr machen, wird halt alles unter AfD-Regierung kommen?
Das ist doch kein Ansatzpunkt für eine Veränderung in eine positive Richtung. Das ist das Ende. Sind halt so, weil sie so sind. Punkt. Fertig. Muss ich mich nicht mehr damit beschäftigen.
Man wird nicht als Nazi geboren. Wenn man irgendwas gegen diesen Trend tun möchte, dann muss man auch verstehen warum die Leute so ticken. Das ist keine Gruppe die klein genug ist um ignoriert zu werden.
Man wird aber in eine Gesellschaft geboren und von ihr (a-)sozialisiert. Wenn die Eltern schon stramm rechts sind, die Lehrer, die Mitschüler, die Vereine usw., dann hat das einen erheblichen Einfluss auf das gesamte spätere Leben. Und wenn man dann immer weiter das Narrativ füttert, dass die Leute ja nur rechts wählen, weil es ihnen ja so schlecht ginge, dann gibt man diese Lebenseinstellung an künftige Generationen weiter, auch wenn diese möglicherweise gar nicht (mehr) der Realität entspricht.
Die Personen in dem Artikel nennen zwar Gründe, weshalb sie die AfD wählen, legitime Gründe hab ich aber keinen einzigen gelesen.
Als Schlussfolgerung bleibt da nur, dass sie rechtsradikal wählen, weil sie rechtsradikal sind.
Ich glaube der Grund für den Erfolg ist nicht (nur) dass sie Nazis sind, sondern eben dass sie viele überzeugen können dass sie keine Nazis sind bzw. dass sie zu Unrecht als Nazis bezeichnet werden.
Klar, jeder der sich mit Politik und der Geschichte auskennt sollte verstehen, für was die AFD steht. Aber genau dort knüpft die AFD ja an, bei den Leuten, die sich von der normalen Politik verlassen fühlen.
Es ist definitiv sehr wichtig, dass man genau herschaut, weshalb so viele Meschen, unter anderem Menschen welche mit positiven Gefühlen auf die DDR zurückblicken, die AFD wählen. Einfach abzublocken und zu sagen “die AFD ist eine Nazi Partei, jeder der AFD wählt ist ein Nazi” führt nicht dazu, dass die AFD weniger Erfolg hat…
Definitiv. Aber genau das macht der Artikel meiner Meinung nach nicht. Es werden über weite Strecken einfach die Behauptungen der AfD-Wähler*innen unwidersprochen wiedergegeben.
Der Artikel könnte definitiv besser sein und sollte auch etwas darauf eingehen, für was die AFD steht. Vor allem der Titel vermittelt potentiell die Idee, dass AFD wählen eine rationale Wahl ist (was meiner Meinung überhaupt nicht der Fall ist).
Soweit ich es sehe versucht der Artikel die Stimmung der AFD wähler wiederzugeben und darauf hinzudeuten und zeigt vor Allem, dass die Entscheidung für viele eine sehr emotionale und verzweifelte Entscheidung ist.
Ich bin Schweizer, ich kenne mich mit Deutscher Politik nur am Rande aus, aber auch in meinem Umfeld haben viele die Meinung, dass die momentane Deutsche Regierung ineffektiv ist und am Volk vorbeipolitisiert. Klar wird dieses Bild mit extremem Aufwand verstärkt, aber es ist doch tatsächlich so, dass sich viele Menschen von der Politik alleine gelassen sehen und die Krisen der letzen Jahren hat das ganze noch sehr viel weiter verstärkt.
Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist eine Alternative zur AFD von Links welche auf die materiellen Probleme der Menschen eingehen, und die gibt es momentan, zumindest aus Sicht vieler Menschen, nicht.
Ich finde es schade, dass im Artikel kaum konkrete Probleme benannt wurden. Einerseits der Lehrermangel mit 12-15h Unterrichtsausfall pro Woche, was heftig ist, und dann die geringe Rente mit 1000€, was leider Jahrelang absehbar war und zum riesen Problem werden wird. Der Werkstattbesitzer erwähnt noch stärkere Auflagen und Steuerlast, aber keine Zahlen oder Entwicklungen. Es ist die Frage ob der Autor hier keine weiteren Daten bekommen hat, oder er nicht gefragt hat.
Das ist ja komisch, wie kann das denn sein, das ist ja komisch!
Aus der selben Reihe wie “Wenn ich jetzt schreiben würde, was ich denke, würde ich gebannt werden!! Cancel-Culture!!”
Ist leider wirklich so, andere Meinungen werden nicht mehr toleriert. Sowohl bei links als auch bei rechts. Einfach nur traurig wie sich die Gesellschaft entwickelt hat.
Unterschied zwischen “andere Meinung” und “als Nazi gebrandmarkt” ist dir schon bekannt? Üblicherweise jammern nur die rum, dass sie als Nazi beschimpft werden, die schon im Vorfeld öfters Naziesque Kacke von sich gegeben haben.
Nein die Leute benutzen “Nazi” inflationär und dies für ALLE Leute die deren Meinung nicht teilen. Ich wurde auch schon als solcher betitelt weil ich mich negativ im Bezug auf Menschen mit migrationshintergrund geäußert habe, obwohl ich politisch eher links bin. Meine Familie ist aufgrund der Herkunft im dritten Reich Opfer der Nazis geworden, daher sehe ich die übermäßige Nutzung des Begriffs kritisch.
Kann ich dir erklären: Weil sich links und rechts nicht mehr zuhören und die Meinung des jeweils anderen unterdrücken wollen. Rechte nennen linke Schlafschaf und linke nennen rechte Nazi. Falsch ist beides, aber das sehen die wenigsten. Denunzieren ist halt einfacher als sich mit Argumenten auseinander zu setzen.
Witzigerweise ist man “Schlafschaf” und “woke” (also wach) gleichzeitig.
Naja das “woke” ist meist eher sarkastisch gemeint. Was ich teils nachvollziehen kann.
Wie eine AfD als Regierungspartei aussieht könnt ihr bei uns in der Schweiz beobachten. Die SVP ist mit 25% die stärkste Partei. Die Probleme der Menschen lösen sie nicht. Arbeitnehmerrechte, Sozialversicherungen, Altersvorsorge, etc. wurde alles von Mitte bis Links geschaffen.
Die SVP bringt belanglose Ideen ein welche dem Land im besten Fall schaden (neuste Idee, Wahl und Stimm-Bevölkerungslimit von 10 Millionen). Gewählt werden sie trotzdem weil sie angeblich halt einfach noch zu wenig Macht haben um die Probleme wirklich anzupacken.
Aber das macht gefühlter sozialer Abstieg. Und selbst wenn der Abstieg echt ist sind Ausländer halt die einfachere Antwort als soziale Ungerechtigkeit.
Man würde ihnen ja wünschen, mal für so vier Jahre tatsächlich von der AfD regiert zu werden. So richtig mit absoluter Mehrheit und voller Entscheidungsgewalt. Und nach den vier Jahren schauen wir dann mal, welche der genannten Probleme denn nun wirklich gelöst wurden.
Aber ehrlich gesagt wünsche ich nicht mal einem AfD Wähler, tatsächlich von der AfD regiert zu werden.
Wir schauen uns das dann an und wir merken dann auch dass die AfD höchstens ihre üblen Versprechen hält. Von AfD-Wählern aber erwarte ich selbstständiges Denken eher nicht.
Politischer Akzelerationismus funktioniert nicht.
Hat man ja bei Trump gesehen. Dessen Präsidentschaft hat die ganzen latenten Nazis und Faschisten auch nur aus der “das wird man ja wohl noch sagen dürfen”-Haltung gebracht und sie darin bestärkt, ihre Haltung jetzt auch öffentlich im Alltag zu vertreten und durchzusetzen. Weil “wenn der amerikanische Präsident das darf, dann darf ich das auch!”
Letzten Endes wurden die alle nur in ihrer Meinung bestärkt. Trump war toll, und alles was schiefgegangen ist war die Schuld der anderen.
von Hindenburg gefällt diese Idee
Tatsächlich hat Hindenburg seinen Job sehr ernst genommen und seine SPD-Minister sehr gelobt, obwohl er die gleichsam null leiden konnte. Das Problem war zwar auch Hindenburg, aber die größeren Probleme waren, dass die Parteien nicht zusammenarbeiten wollten und seine Berater vom Zentrum ihm hinterher dazu geraten haben Hitler zu ernennen. Hindenburg selber hätte das niemals von sich aus gemacht, er wurde mehr oder weniger durch die Umstände dazu gedrängt. Ich sage das echt ungerne als linke Person, aber die ganzen Umstände lassen keine anderen Schlüsse zu. Darum ist es umso wichtiger, dass die Brandmauer der CDU hält und ganz ehrlich: Die wird nicht halten.
Ich wäre da nicht so optimistisch, dass das irgendwas ändern würde. Schau dir die FPÖ bei unseren südlichen Nachbarn an.
Das würde nicht funktionieren. In diesem Fall gäbe es keine Opposition und das wäre sehr gefährlich. Genau so gefählich währe es die AFD zu verbieten, weil damit der komplette Osten keine Opposition hätte, wenn eine der größten Parteien einfach so verboten wird.
Ja, aber davor noch einen QuickSave machen, damit wir nach die vier Jahren Gruselkabinett wieder den Normalzustand laden können.
Ich finde es viel schlimmer, dass selbst wenn die AfD morgen stärkste Kraft auf Bundesebene wird, sie wahrscheinlich nichts ändern können. Gerade im Bereich Klimaschutz gibt die EU und viele Vorgaben, die kann auch die AfD nicht außer Kraft setzen.
Am Ende werden sich viele der Wünsche dieser Wähler erst in die Tat umsetzen lassen, wenn Deutschland die EU verlässt (was dann zu einem Zusammenbruch der EU führen wird).
Ich frage mich wirklich, wie man die Leute wieder abholen kann. Sie ignorieren ist glaube ich auch falsch.
Naja, können ja einfach die EU Richtlinien ignorieren, die strafen nicht zahlen und alle Zahlungen an die EU einstellen.
Klar, das Verfassungsgericht könnte da einen Strich durch die Rechnung machen, aber mit einer einfachen Mehrheit kann man bereits eine weitere kammer gründen, die dann spontan mit afd treuen Richtern gefüllt werden muss. Und natürlich überträgt man dieser neuen kammer die entscheidungsgewalt bei wichtigen Fragen. Alles mit ner einfachen Mehrheit möglich.
Und die EU kann nichts machen. Höchstens versuchen Deutschland loszuwerden, aber EU austritt wollen ja eh viele afdler.
Verfassungsblog: Ein Volkskanzler
Naja doch. Beispiel Berlin (zwar CDU+SPD, aber ähnliches Problem): hier zerstört man gerade die Fahrradinfrastruktur, was langfristig große Auswirkungen auf das Klima haben wird.
Die EU zu verlassen und zur D-Mark zurückzukehren war doch die Gründungsidee der AFD?
War aber pre-2016. So nach 2016 wurden die ganzen EU Exit Parteien auf einmal Reformer Parteien.
Da wird einem so ein bisschen die Taktik der AFD deutlich. Armen Menschen erzählen, dass ihre Armut und ihre Probleme Schuld der Regierung sind, und dann erzählen, dass es die AFD besser machen würde. Erinnert mich stark an die NSDAP.
Wem soll man sonst die Schuld geben? Der Opposition? Der Gesellschaft? Sich selbst? Viele Menschen werden durch die Inflation immer ärmer, jetzt wird wohl auch noch die angedachte Kindergrundsicherung wegrationalisiert. Wir hatten in den letzten 20 Jahren insgesamt 16 Jahre CDU, 16 Jahre SPD, 7 Jahre FDP und 4 Jahre die Grünen. In der gesamten Zeit ist es immer schlimmer geworden, jetzt auch noch der Streit innerhalb(!) der Regierung wegen dem Heizungsgesetz, die Faeser (SPD) will, trotz Bruch des Koalitionsvertrages, die Chatkontrolle durchdrücken, unsere Schulen sind marode, Klimaschutzmaßnahmen, ein Dienstwagenprivilieg, sowie eine Vermögens- oder Erbschaftssteuer, wird schneller vom Tisch gewischt, als jeder Missbrauch in einer katholischen Kirche.
Selbst ich, als jemand der eher Mitte-Links ist, verstehen warum immer mehr Menschen rechts wählen. Aber das die Politik der letzten 20 Jahre schuld daran ist, dass die AfD heute bei 20% liegt, will natürlich keiner wahr haben. Es ist einfacher alle Wähler als Faschisten zu bezeichnen und so weiter zu machen wie immer.
Digga, egal wie unzufrieden du bist, du wählst keine Nazis. Außer, du bist selbst Nazi.
Deswegen wählen die meisten erst gar nicht. Aber das hilft den Nazis ja auch, also egal was man macht, man macht es falsch.
Ich würd nicht sagen, das die AfD nur Nazis sind, das wär eine zu simple Annahme. Die AfD ist halt ein Sammelbecken für alles jenseits der rechten Mitte.
Also Nazis, Rechtsextreme, Ausländerfeinde, Leute, die das demokratische System beenden wollen und lieber einen autoritär geführten Staat mit nem starken Führer an der Spitze etablieren wollen, etc.
AfD wählen ist halt aktuell die fundamentalste Opposition zum „System“. Sicherlich sind ein großer Teil deren Wählerschaft eindeutig Nazis oder zumindest ultra rechts, aber haben nicht sogar Statistiken gezeigt, dass z.B. die Linke überproportional Stimmen an die AfD verloren hat? Wenn du vorher links gewählt hast, dann bist du in der Regel kein ideologisch voll überzeugter Nazi, sondern wohl in erster Linie Protestwähler.
Leute, die Nazis wählen, sind in allererster Linie mal Naziwähler.
“Ich hab die Partei, die die Demokratie in Deutschland beenden will und die Leute nach ihrem Weltbild und nach Gutdünken exekutieren will aber doch nur aus Protest gewählt” ändert daran auch nix.
Nur sagen die nicht klar dass sie die Demokratie beenden wollen. Und viele ihrer Wähler denken nicht dass die AFD die Demokratie aufheben möchte.
Wenigstens die AFD hat was aus der Geschichte gelernt /s
Ja, das man arme Menschen gut anlügen kann ;)
Ich würde “arme Menschen” durch “verzweifelte Menschen” ersetzen. Ich möchte mich nicht der Annahme hingeben müssen, dass arme Menschen beeinflussbarer sind, als reiche. Verzweifelte Menschen sind aufgrund von Ermangelung an - jetzt festhalten - Alternativen, doch recht stark beeinflussbar. Wer nicht mehr weiter weiß, trifft oft nicht logische Entscheidungen, nur, um eine Veränderung herbeizuführen.
Studien haben gezeigt, dass Unterstützung für rechtsextreme Ideologie sich durch alle ökonomischen Schichten durchzieht.
In dem Sinne mag “verzweifelt” schon stimmen, aber diese “Verzweiflung” ist eben bei vielen, vielen rechtsextrem-Wählern auch nur eine gefühlte Verzweiflung.
Ich weiß, aber arme Menschen sind mit einer höheren Wahrscheinlichkeit veezweifelt
Ich kenne halt genau eine Partei, die da Zeit reinsteckt sich mit diesen Themen zu beschäftigen, und genau die wählen die halt…
…weil Menschen Idioten sind und weil es sozial einigermaßen akzeptiert ist. (ja, jetzt nicht hier - aber in DEREN Umfeld halt schon)
Die leben einfach in einer gefühlten Realität, gefüttert von Angst und Hass. Dann noch jede Lüge von Springer Presse und Co mitgenommen wo ins Weltbild passt.
Die erreicht man auch nicht mehr durch Politik, es gibt ja in ihren Augen schon klare Schuldige an ihren Problemen. Das sich an den echten Problemen nichts ändert wenn die AFD an der Macht wäre ist egal, bis dahin gibt es dann neue schuldige für ihre Probleme.
Propaganda spielt da sicherlich eine Rolle, aber sie haben halt auch erfahren müssen, dass es vollkommen egal ist, welche Partei regiert, niemand sorgt dafür, dass es ihren Regionen besser geht.
Das erklärt vll. ein Teil von den Wählern. Aber erklärt nicht warum speziell gegen Grüne und Minderheiten Stimmung gemacht wird. Wenn man zwischen den Zeilen liest merkt man schnell das da sich noch andere Faktoren mit rein spielen, wo sie nicht so schnell bereit sind laut auszusprechen. Die AFD wird auch nichts an den Problemen ändern, aber die geben ein einfaches Ziel für ihren Unmut.
Also ich weiß ja nicht. Klimaschutz und Mindestlohn kommen ja wohl allen Regionen zu Gute.
Nein, Klimaschutz ist jetzt eine Einschränkung, die dann in Zukunft (vielleicht) den Regionen zu Gute kommt. Bei Mindestlohn hast du Recht.
So weit, so verständlich. Aber absolut kein Grund deshalb rechtsradikal zu wählen.
In welcher Welt leben die, dass die glauben, die AfD würde für bessere Verhältnisse an unseren Schulen sorgen?
Na klar, das größte Problem…
Diese Leute wählen wissentlich rechtsradikal und die Begründung dafür sind “die da oben”. Was will man mit so Leuten noch anfangen?
Die Leute dort wählen AFD weil alle anderen Parteien bereits versagt haben… Im Osten eben auch die Linken schon (obwohl auch die Linken im Osten mehr gewählt werden als im Westen) die fühlen sich vergessen und ignoriert, und das seit 30 Jahren, junge Leute gibt’s da auch kaum noch. Im Endeffekt kommt alles schlechte zusammen und man denkt das “eine schlimme Partei wählen die da oben vielleicht mal wachrüttelt”
Gutheißen muss man es definitiv nicht, aber nachvollziehbar ist es trotzdem irgendwo.
Lass es mich anders ausdrücken: Die haben seit 30 Jahren ihren Arsch nicht hoch bekommen und brauchen dafür jetzt natürlich einen Schuldigen.
Bequem ist immer ein wie auch immer eingebildeter Machtapparat gegen den man ja sowieso nix ausrichten kann, da muss man sich auch in Zukunft nicht bemühen.
Wer immer kann flieht von dort an Orte an denen es vermeintlich besser ist und stellt dann fest: Meh überall die selbe Scheiße.
Neh junge, du kannst nicht einfach behaupten die sind faul, dafür gibt’s keinerlei Nachweise, eher fürs Gegenteil. Und das der Osten politisch völlig ignoriert wird ist auch ein Fakt.
Wenn du keine Erfahrungen damit gemacht hast, ok, aber dann sei still.
Von wem wird der Osten ignoriert? Von sich selbst?
Ich glaube manchmal den Leuten ist hat nicht klar dass sie selbst etwas machen können ohne zuerst von jemandem dafür eine Erlaubnis bekommen zu haben.
Ich habe gehört die haben da eigene Städte, Regierungsbezirke, ganze Bundesländer. Und die ignorieren sich alle selbst und gegenseitig?
Du machst offensichtlich Scherze.
Wenn einem die Regierung nicht passt: Wähl ne andere, an einem die Parteien nicht passen: Arsch hoch und eine gründen. Was kommt da so aus dem Osten? Achso…
deleted by creator
Zusätzlich noch zu erwähnen, dass die Ländern im Osten, insbesondere Sachsen und Thüringen jahrelang Rechte Konservative wie die CDU mit bequemen Mehrheiten ausgestattet haben obwohl schon damals bestens bekannt war, daß das genau die Leute sind die sie nach der Wende “abgezogen” haben. Mit Vogel (Thüringen) und Biedenkopf (Sachsen) waren in beiden Ländern über zehn Jahre CDUler aus Westdeutschland an der Macht. Mir kommt es vor als herrsche dort einfach ein Faible für einen gewissen Autoritarismus.
Wie oben erwähnt scheint mit eine deutliche Strategie der Umverteilung auch die einzige Lösung oder zumindest der Versuch einer solchen, quasi Populismus von links.
Stimme ich dir völlig zu, die Treuhand und das Absahnen westlicher Firmen nach der Wende war extrem ungeschickt, die Idee war theoretisch gut aber weil soetwas noch nie zuvor passiert war waren die Erfahrungen auch gering damit.
Ist halt alles kein Grund eine Generation und 33 Jahre später immer noch absolut nichts erreicht zu haben. Klar sind die Startbedingungen nicht perfekt aber wo sind sie das?
Das Ruhrgebiet wurde auch nach Ende der Stahlära und mit demografischem Wandel gefickt. Wohin das Auge blickt arbeitslose Gastarbeiter in vormals firmeneigenen Wohnquartieren die man in den 70ern ohne mit der Wimper zu zucken eingeladen hat und die leider nur Kohle aus’m Berg kloppen konnten.
Dazu eine Umwelt und Verbauung die bestenfalls “lol” ist und neben den Schäden noch die Ewigkeitskosten des Bergbaus auf der Schulter.
Und jetzt? Bemitleiden wir uns für immer selbst und sagen “oooh es ist alles so schwer und so schlimm”? Was soll das bringen?
Hier ist das Problem aber ähnlich, eine SPD die nie gerafft hat wie sie die Kumpel damals beschissen hat und sich immer noch lachhaft als Arbeiterpartei geriert und eine CDU die nach dem Betrüger Laschet uns direkt den nächsten Clown vor die Nase setzt. Hier raffen die Leute auch nicht das nicht neue natürliche Ressourcen den Karren aus dem Dreck ziehen werden.
Du machst es dir zu einfach. Für die Leute in Osten war die Wende eine große und anhaltende Enttäuschung. Die fühlen sich abgezockt von “denen da oben” und das nutzt die AFD knallhart aus. Die rechtsradikalen Tendenzen und Xenophobie gibt es im Westen genauso. Aber die wählen halt CxU, damit alles so bleibt wie es ist.
deleted by creator
Der Artikel ist nicht sonderlich gut, aber die Kernursachen für die Wut der Menschen werden da schon berührt.
Da wurde soziale Sicherheit genommen. Das geht an die Identität und erzeugt Existensängste. Jede Bundesregierung der letzten 30 Jahre hat da was beigetragen - entsprechend gibt es auch 0 Vertrauen in irgendeine etablierte Partei. Und während das jetzt vielleicht noch nicht für 'ne AfD Bundesregierung reicht, so wird das in 2-3 Legislaturen schon anders aussehen. Ohne massiven sozialen Ausbau bleibt der Trend, wie er ist.
Sehr gut zusammengefasst. Es ist nicht eine konkrete Aktion oder Partei, es ist das Resultat aus jahrzehntelanger Misswirtschaft auf sozialer Ebene. Und diese betrifft Menschen direkt.
Ich werfe auch noch dieses Zitat rein:
Dem muss ich zustimmen. Ich kann eine Grünen-Chefin nicht ernstnehmen, die nie im Arbeitsleben drin war, sondern gleich nach dem Abi in die Politik gegangen ist und sich da, sorry, “hochgeredet” hat, ohne Ausbildung, Studium, Berufserfahrung, nichts.
Und was auch noch bei vielen hängengeblieben ist, ist die Grünen-Bundestagskandidatin aus dem Saarland, die auf Listenplatz 1 stand, und auf einer Pressekonferenz nicht eine Frage ordentlich beantworten konnte.
Da braucht man sich halt nicht wundern, dass der Eindruck entsteht, dass gerade bei den Grünen richtige Kompetenzen nicht zählen.
Bei den Leuten ist exakt das hängen geblieben, von dem die AfD gesagt hat, dass es hängenbleibenwert ist und woran die AfD sie auch immer wieder erinnert. Das etliche AfD-ler sich als völlig ignorante Idioten geoutet oder als Verbrecher entpuppt haben zählt auf der anderen Seite nichts.
Sie reden vom Versagen der Regierung und wissen erstens nichts darüber was die Regierung will, was die Regierung tut oder was die Regierung tun müsste um eine gute Regierung zu sein.
Sie setzen sich nicht mit der Welt und ihren Problemen auseinander, sie sondern AfD-Sprech ab.
Ja toll, dafür wählen sie dann eine Partei, die gescheiterten Geschichtslehrern mit Nazi-Ideologie nacheifern und wo irgendwelche Malermeister über volkswirtschaftliche Probleme philosophieren. Das ist natürlich viel besser.
Und wenn die alle studiert wären würden die Leute über “die Eliten da oben” rumjammern. Es ist völlig egal, was die machen, es geht nämlich nicht um sachlichen Diskurs. Es geht darum, dass die Leute aus ihrem Leben ihrem Empfinden nach nix gemacht haben, deswegen unzufrieden sind und nicht wollen, dass irgendjemand anders zufriedener ist als sie. Deswegen ist es auch nicht wichtig, ob die AfD es besser machen würde. Es geht nur und ausschließlich darum, dass die anderen nicht zufrieden mit der Regierung sind (was bei der AfD der Fall wäre).
Wir können uns drüber einig sein, dass es zwischen Studiumsabbrechern ohne Berufserfahrungen und “Akademiker-Eliten” schon noch viele Zwischenbereiche gibt, oder? Ich bin mehr als jeder Mensch dafür, dass das Parlament die Bevölkerung repräsentieren muss. Es sollen nicht nur BWL-Justuse und Juristen rein, sondern auch Landwirte, Soziologen, Ingenieure, Handwerker, usw.
Aber wieso dann eine Partei wählen, die sich die Berufsstruktur betreffend kaum bis gar nicht von den anderen Parteien abhebt.
https://polit-x.de/de/blog/110/
Da wärst du was Juristen und BWLer angeht bei den Grünen besser dran.
Also es sollen alle rein, außer die Gruppe derer, die nichts gelernt hat? Wieso sollten die nicht vertreten sein, das ist in unserer Bevölkerung ein erstaunlich großer Teil. Wie wäre es mit Kassierern, Kellnerinnen?
In der ursprünglichen Frage gings um Langzeit-Arbeitslose / Menschen ohne jegliche Berufserfahrung. Nein, da zählen Kassierer und Kellner nicht darunter.
deleted by creator
Dein Nachbar Klaus-Jürgen leitet Mitarbeiter, zahlt Steuern aus eigens errichteter Arbeit, und muss dafür sorgen, dass sein Laden wirtschaftlich und profitabel läuft, diese Verantwortung hat er nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Mitarbeiter. Dass dein Nachbar Klaus-Jürgen eine Kfz-Werkstatt betreiben kann, hat sicher einige Jahre an Ausbildung und Berufserfahrung gebraucht.
Aber du betonst wahrscheinlich “politische Kompetenz”, worauf genau willst du denn damit hinaus? Das bezeichnet doch im Grunde nur, dass man andere Leute von seiner Ansicht überzeugen kann - nicht mehr, nicht weniger.
Ups, ich hatte meinen Beitrag eigentlich gelöscht, weil etwas sehr ähnliches zeitgleich gepostet wurde. Aber feddit scheint gerade wieder ein wenig unter Druck zu stehen.
Ja, will ich ihm nicht absprechen. Wäre aber trotzdem geil zu wissen, warum ihn seine spezielle Ausbildung und Berufserfahrung nun zu einem besseren Politiker als die Mitglieder des Grünenvorstands machen. Entscheidungen mit Tragweite für das ganze Land und teils noch darüber hinaus zu treffen lernt man ja nun weder in der Kfz-Ausbildung noch im Abitur. Und die von dir angesprochene Verantwortung für Mitarbeiter tragen auch die meisten Berufspolitiker.
Ich find die Einstellung echt schade und gefährlich. Darf ein Arbeitsloser, 40 jähriger ohne Studium auch keine Politik machen? Oder nurnoch 50+ jährige Sudierte die 20 Jahre ne Firma geleitet haben?
Und hat jemand
nicht vllt einen anderen Blick auf die Probleme der Gesellschaft?
Wenn dieser noch nie gearbeitet hat, dann nein, dann möchte ich nicht, dass so einer über Gesetze entscheiden darf, die über Menschen entscheiden, die Leistung bringen.
Meinetwegen darf sich so einer zur Wahl stellen, ja. Aber ich wähl den halt nicht.
Nur Arbeiter werden die Arbeiter verstehen? Du bist auf einer interessanten Spur!
Stimme dir vollkommen zu. Es gibt schlicht keine Partei, außer den Linken, die ernsthaft die finanzielle Ungleichheit in der Gesellschaft angehen wollen. Aber die sind politisch halt unten durch. Und was machen die Leute dann? Sie wählen eine Partei die es noch schlimmer macht… ein Traum für alle Reichen und den Kapitalismus. Könnte nicht besser kommen.
Aus meiner Sicht sind das vorgeschobene Gründe. Niemand der ernsthaft um den Wohlstand und die Sicherheit der Bevölkerung besorgt ist, wählt rechtsradikal. Diese Menschen haben ebenjene inhärente Bosheit entwickelt, die sie der Regierung unterstellen und wollen sich jetzt am “Establishment” und Ausländern rächen, die ihnen ja angeblich alles wegnehmen.
Das ganze erinnert mich an den Aufstieg von Putin. In Russland wurde ähnlich (aber noch wesentlich schlimmer) der Umstieg von Plan zu Marktwirtschaft ordentlich verbockt. Paar sind sehr reich geworden, viele wurden abgehängt und haben sich nie wirklich in dem neuen System zurechtgefunden. In Deutschland führte es dazu, das die zwei Hälften nie wirklich zusammengewachsen sind.