Wir brauchen neue Arbeitszeitmodelle“, meint Sachsens Ministerpräsident Kretschmer. Sein Vorschlag: Längere Wochenarbeitszeiten und die Abschaffung der Rente mit 63.
Um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen und die Sozialsysteme zu sichern, schlägt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eine generelle Verlängerung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde vor.
„Würde jeder Erwerbstätige in Deutschland nur eine Stunde pro Woche länger arbeiten, würde sich ein großes Potenzial für die Bekämpfung des Fachkräftemangels ergeben“, sagte der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Laut OECD entspricht dies annähernd 1,8 Millionen zusätzlichen Arbeits- und Fachkräften“, so Kretschmer.
Auch der Rechtsanspruch auf Teilzeit solle Sachsens Regierungschef zufolge überarbeitet werden: „Das Teilzeit- und Befristungsgesetz passt nicht in die Zeit.“
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Just one more hour bro!
Ne Stunde hier, ne Stunde da, dort ein Feiertag weniger - das läppert sich!
Ich habe manchmal echt das Gefühl, der einzige Weg Staat und Kirche vollständig zu trennen wird sein, dass jemand weniger Feiertage haben will und alle christlichen Feiertage ersatzlos streicht.
Dann sollte man anstatt (katholisch-)christliche Feiertage in eine Festgelegte Anzahl an Glaubenstagen umbenennen und diese Frei Wählbar machen. So wäre der Christenzwang den viele Länder in Europa haben, definitiv vom Staat getrennt, und wäre nur fair in der heutig multikulturell geprägten Gesellschaft.
Ich kenne nur die Zahl aus der Schweiz aber dort ist die Arbeit in den letzten 30 Jahren 40% effizienter geworden. Will heissen wir arbeiten fast eineinhalb Mal so viel wie die Lute vor 30 Jahren.
Und dann sollen wir noch mehr arbeiten? Wer kommt auf solche dämlichen Ideen?
Jeder der sein Kapital arbeiten sehen möchte. Ich mein, ist am Ende ja nicht das Kapital das arbeitet, das abstrahiert ja nur was anderes weg.
Genau. Im Umkehrschluss: Wenn jeder eine Stunde weniger arbeitet, gibt es automatisch keine Arbeitslosen mehr. Wirtschaft 101
… So eine Ausssge/Nachricht gleichzeitig mit der, dass am Freitag nicht mehr genügend Bundestagsabgeordnete zur Beschlussfähigkeit verfügbar waren. Wie würde der Vorschlag zu einer 90% Teilnahmepflicht für Politiker wohl ankommen?
Jeder hat in DE die Möglichkeit, Arbeitsverträge mit bis zu 48Std in der Woche abzuschließen. Vielleicht sollte man der abgedroschenen Satz “Arbeit muss sich wieder lohnen.” mal etwas ernster nehmen und auf die Lohnnebenkosten bzw. Abgabenlast beziehen.
Absolut richtig
Unter den richtigen Bedingungen eine durchaus zustimmungsfähige Aussage: Wir brauchen mehr Anreiz für Längere Wochenarbeitszeiten. Reduzierte Steuersätze auf Überstunden für Vollzeitkräfte. Da muss im rechnerischen Stundenlohn ein deutliches Plus gegenüber der 9-to-5-Woche stehen. Bevor man das macht, sollte man aber erst mal Vollzeit gegenüber Teilzeit incentivieren, indem man die über Jahre angestaute kalte Progression zurücksetzt: Steuerprogression flacher ansteigen und auf höherem Niveau plateauen lassen. Spitzensteuersatz liegt grade bei 42% und zwar ab 62.810 Euro. Wie wäre es stattdessen mit 50% 180.000 Euro?
Warum soll das der Steuerzahler bezahlen? Wenn das Unternehmen will, dass die Leute Überstunden machen, kann’s das gerne selber zahlen. Statt einzustellen, bestehende Mitarbeiter ausnutzen, staatlich gefördert. Ne danke.
Das Steueraufkommen würde sich erhöhen. Eine Beispielrechnung:
Status quo: 400 geleistete Arbeitsstunden und daher 200 Steuereinheiten eingenommen. Wenn du den Anreiz setzt und nur 20% der Vollzeitleute jetzt noch mal 5 Stunden extra schieben, haben wir also 410 geleistete Arbeitsstunden und 202,5 Steuereinheiten eingenommen. Die Arbeitnehmer haben mehr in der Tasche (und zwar 18,75% mehr Geld für 12,5% mehr Arbeit), das Unternehmen hat mehr Arbeitsleistung bekommen (2,5%) und der Staat hat mehr eingenommen (1,25%). Alle gewinnen außer das Narrativ vom Fachkräftemangel.
Das Milchmädchen hat angerufen, es will seine Rechnung zurück
Ich bin offen für deine Argumente, wenn du noch welche vorbringen möchtest.
Deine Rechnung ist reines schöngerechne. Arbeit entsteht nicht einfach durch mehr Arbeitszeit. Hier mal ne andere Rechnung:
Team A hat 240h Arbeit pro Woche zu verteilen auf 6 Mitarbeiter. Jeder arbeitet 40h, zahlt Steuern, alle sind glücklich.
Team B hat ebenfalls 240h Arbeit pro Woche zu verteilen aber seine Personalplanung versemmelt und nur 5 Mitarbeiter. Jeder arbeitet 48h, ist unglücklich, potentieller Mitarbeiter 6 ist arbeitslos. Dank deines Steuermodells kann der Arbeitgeber aber die Löhne drücken, Staat gleicht ja aus. Staat hat weniger Geld. Unternehmen glücklich, alle anderen unglücklich.
In einer Welt mit deinem Steuersystem würden Unternehmen davor zurück schrecken neue Leute einzustellen und stattdessen jede Person so viel arbeiten lassen wie irgendwie möglich, folgerichtig nach den staatlichen Anreizen. Jeder der nicht bereit ist, mehr zu arbeiten wird unter Druck gesetzt. So ticken Unternehmen, selbst die sozialsten können sich nicht vor staatlichen Anreizen dieser Art verschließen.
Überstunden sind kein Mittel Löhne zu steigern, Überstunden sind ein Symptom schlechter Planung. Entweder vom Arbeitnehmer selbst (selten) oder viel häufiger vom Arbeitgeber. Im bisherigen System würde Team B die Arbeit nicht schaffen, die Fehlplanung im besten Fall auffallen und korrigiert werden. Dein System dagegen begünstigt und fördert schlechte Planung. Team A gilt dafür dann als ineffizient und wird unter Druck gesetzt wie Team B zu arbeiten.
Bis auf die Behauptung, dass dieses Steuermodell die Löhne drücken würde, halte ich deine Überlegung für valide. Einer der entscheidenden Punkte dafür, was tatsächlich eintreteten würde, wäre dann wohl, wie hoch der Sockelbetrag ist, den das Unternehmen quasi als Fixum pro Kopf zahlen muss und ob man diese Pro-Kopf-Kosten in einer begleitenden Maßnahme senken kann. Einen weiteren entscheidenden Punkt schauen wir uns jetzt noch an:
Da gebe ich dir völlig Recht. Aber derzeit haben Unternehmen mehr Arbeit als Angestellte, die diese Arbeit bewältigen können. Deine Annahme Team A hat 240h Arbeit pro Woche zu verteilen auf 6 Mitarbeiter. Jeder arbeitet 40h als Regelfall ist also mindestens zweifelhaft. Der Regelfall ist heute abgesehen von Team A und Team B ein dritter Fall Team C: es gibt 300h Arbeit, 6 Mitarbeiter und je 40h Arbeit. Das Unternehmen wünscht sich Mehrarbeit und kann die Arbeitnehmer natürlich wegen des abnehmenden Grenznutzen des Geldes einerseits und des stark steigenden Grenznutzen der Freizeit nicht dazu überzeugen, noch mehr zu arbeiten. Es mangelt nicht auf Unternehmensseite an Gründen, Mehrarbeit zu wünschen, sondern auf Arbeitnehmerseite, sie auch abzuleisten. Daher wenden sich Unternehmensverbände ja auch ständig an die Politik und schwadronieren von Mehrarbeit. Geizigkeit bei Löhnen ist sicherlich ein Grund, aber Arbeitnehmermangel der viel dringlichere.
Kann ich nicht unterschreiben. Der Anreiz landet beim Arbeitnehmer, nicht beim Unternehmen. Das Unternehmen hat auch heute schon keine Mehrkosten, die Arbeitnehmer Mehrarbeit verrichten zu lassen. Der Fall, den du beschreibst, wie gesagt ein sehr berechtigter Einwand, würde deswegen meiner Einschätzung nach nur genau dort eintreten, wo er ohnehin schon eingetreten ist. Es würde sich nichts verschlechtern, aber für viele etwas verbessern.
Einige kleinere Anmerkungen:
Würde im von mir vorgeschlagenen Modell ja nicht passieren. Überstunden würden nicht die Löhne steigern, sondern das Arbeitnehmer-Netto und das individuelle Arbeitsvolumen.
Nur weil etwas sein kann, heißt das nicht, dass es immer so sein muss.
Löhne drücken würde ich nicht sagen, aber dass das zusätzliche Geld 100% bei den Arbeitnehmern landet halte ich für zumindest naiv. Lohn ist das Ergebnis aus Angebot und Nachfrage und wenn sich durchsetzt, dass Arbeitnehmer 42h statt 40h arbeiten, sprich dies normalisiert wird, sinkt der Druck höhere Löhne zu zahlen deutlich. Sowohl weil weniger Arbeitnehmer gebraucht werden als auch weil Arbeitgeber wie auch Arbeitnehmer die höheren Nettolöhne einpreisen werden in die Verhandlungen.
Das Problem: Der Fachkräftemangel betrifft eben nicht alle Branchen, deine Regelung dann aber schon.
Aber keinen Druck auf Arbeitnehmer dies durchzusetzen. Je mehr Arbeitnehmer durch Anreize bereit sind sich zu überarbeiten desto normalisierter wird es und desto stärker steigt der Druck auf den Rest der es eigentlich nicht möchte.
Wohlgemerkt: jeder Arbeitgeber kann jetzt bereits die selben Zulagen für Überstunden zahlen die du vom Staat möchtest. Wenn jede Überstunde 150% bringt, überleget sich das auch der ein oder andere Arbeitnehmer. Aber auch die Arbeitgeber machen es eben nur wenn sie wirklich sonst in die Krise rutschen. Mein Problem ist hauptsächlich, dass hier nach dem Staat gerufen wird von den selben die sonst immer keine Einmischung wollen. Soll’s doch der Markt regeln.
Mein Team is übrigens in genau der Lage von Team B. Markt massiv gewachsen, wir nicht. Ergebnis im Moment: wir binden mehr Arbeitskräfte aus Polen und Indien ein, wir automatisieren mehr, wir erhöhen unsere Gewinnspanne. Reicht nicht um der Nachfrage Herr zu werden. Massiv neu einstellen? Fehlanzeige, qualifizierte Bewerber werden abgelehnt weil keine Stelle offen ist. Wir sagen lukrative Projekte ab anstatt neue Stellen zu schaffen. Was würde höheres Management sagen? Wir sind Team C.
So langsam bin ich raus. Es geht ja immer wieder um den viel angesprochenen Arbeits- bzw. Fachkräftemangel. Wenn wir es nun schaffen würden, alle (EDIT: arbeitsfähigen) Menschen, die Bürgergeld bekommen, in eine reguläre Beschäftigung zu kriegen, wäre das nicht auch zumindest ein Teil der Lösung? Oder sehe ich das ganz falsch?
Deutschland macht es einem maximal schwer. Stell dir vor, du bist Mitte 30 und hast das, was man in der Literatur einen diskontinuierlichen Lebenslauf nennt. Schule abgebrochen, nicht besonders gut mit Papierkram. Deine Zeugnisse von vor 20 Jahren hast du selbst nicht mehr und weil du den Abschluss nicht geschafft hast, hat deine alte Schule auch keine Kopie mehr. Vielleicht kommst du auch aus einem anderen Land als Deutschland und deine Zeugnisse bei der Flucht verloren.
Mittlerweile hast du dein Leben aber auf die Reihe bekommen und würdest gerne deinen Schulabschluss nachholen, der Voraussetzung für nahezu alle Ausbildungen, Umschulungen und reguläre Stellen ist. Du guckst dir die Voraussetzungen für die Anmeldung im Land von Michael “Fachkräftemangel” Kretschmer an:
Spätestens bei Punkt 3 scheitert es bei dir und anderen Interessenten mit entsprechender Biographie. Nachdem ein richtiger Schulabschluss für dich also nicht in Frage kommt, wirst du nun regelmäßig vom Jobcenter in fragwürdige Maßnahmen gesteckt.
Und solange selbst das Nachholen eines einfachen Hauptschulabschlusses mehr erfordert als das Ausfüllen eines Anmeldeformulars, fällt es mir sehr schwer, die politischen Erzählungen von der Notwendigkeit von mehr Arbeit ernst zu nehmen.
Der Grund für diese formalen Anforderungen ist übrigens die Befürchtung, dass ansonsten schlechte Schüler versuchen könnten, ihren bestehenden Abschluss durch Maßnahmen wie die Nichtschülerprüfung zu verbessern. Als ob das etwas Schlechtes wäre. Und das sagt eigentlich schon viel über die Bildungspolitik in Deutschland aus.
Das ist genau das Problem und ich pflichte dir in jedem Punkt bei. In unserem “Bildungssystem” ist der Fokus leider viel zu sehr auf guten Noten in JEDEM Fach und weniger auf den jeweiligen Stärken. Zumal es, wie du schon beschreibst, einem aufgrund der Formalitäten immens schwer gemacht wird, sich Um-, Weiter- und Fortzubilden. Es geht mir nicht darum eine gewisse Grundbildung abzulehnen, sondern viel mehr darum, dass jeder Interessen und Wissen hat, welche/s er gerne detaillierter vertiefen möchte. Wir sollten viel mehr dafür Sorge tragen, auch als Gesellschaft zu akzeptieren, dass jeder in etwas Gut ist und ihn darin zu bestärken, statt unser Augenmerk darauf zu legen, dass man in bspw. Mathe nicht so gut ist, wie in Deutsch. Noten sind in meinen Augen völlig überholt und schaffen Druck, dem Kinder bis zum gewissen Grad stand halten (können). Wie gesagt: jeder ist anders, als der Andere und das soll auch so sein. Versuchen wir doch einfach davon zu profitieren, statt den Menschen Stöcke in den Weg zu schmeißen und an ihrer Entwicklung zu hindern.
War da nicht auch etwas mit 4 Tage Woche? Oder war das nur eine Forderung der Gewerkschaften?
Es ist ein Trugschluss das man in mehr Arbeitszeit auch mehr schafft. Jeder Mensch hat eine Leistungskurve über den Tag die nunmal irgendwann einen Tiefpunkt erreicht.
Ganz einfach Lösung: die zusätzlichen Stunden an einem zusätzlichen Tag leisten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Michael Kretschmer
Klingt nach der Wiedereinführung der Scheißtage.
Da will wohl ein gewisser CDU-Politiker meine Eier in seinem Gesicht haben ❤️
Kein Problem, dann reduziere ich die Stunden, verdiene weniger und gebe weniger Geld aus.
Die ärmere Bevölkerung kann sich sowieso nichts leisten.
Dann gibt es diese Lohn-Preis-Spirale vielleicht mal, von der alle so erzählen - aber hoffentlich in die andere Richtung.
Wie man sich bei Rentner beliebt macht.
Ich kratz mich hier gerade am Kopf, da ich doch eigentlich überlege um mindestens 10 Stunden zu reduzieren.
Tja.
Völlig falsches Mindset! /s
deleted by creator
Ich werde nie, nie wieder 100% arbeiten - und wenn ich für den Rest des Lebens ab der Hälfte des Monats Bohnen und Reis fressen muss.
Ok, 1 Stunde mehr pro Woche, aber dafür einen Tag weniger. Deal?
Bitte hören Sie nicht auf diesen Mann, zu mehr als Schneeschieben taugt der nicht!
Ich bin mir sicher, dass die meisten CDU-Wähler sogar dafür sind. Die sind eh schon oder bald in Rente, außerdem sollen sich in ihren Augen die jüngeren nicht so anstellen, früher hätten sie freiwillig so lange gearbeitet.
Der Vorschlag wirkt auf mich eher, als würde er den Schnee inhalieren und nicht schieben.
Ist mir egal, Hauptsache der Gehweg ist von Schnee befreit.
Übersetzung: Um die Gier der Reichen zu befriedigen und der Generation der alles in die Wiege gelegt wurde das Alter bequem zu halten müssen wir Jüngeren stärker ausgebeutet werden.
Da geb ich ihm absolute recht. Wir sollten auch nicht vergessen zu betonen wie rechts die CDU und CSU sind und wie rechts die Bildzeitung und diverse andere Medien sind.
Ich finde dieses Narrativ vor allem für Deutschland nicht ganz passend. Vielleicht passt es für Westdeutschland, aber die ostdeutschen Boomer hatten ihn ihren besten Jahren einen unglaublichen Bruch – beruflich und sozial – den sich viele heute nicht annähernd vorstellen können. Ihnen wurde garantiert nicht alles in die Wiege gelegt, sondern sie mussten sich alles selbst aufbauen, unter Umständen mehrmals.
Außer die, die nie oder kaum in die jetzige Rentenkasse eingezahlt haben, sich jetzt aber auf Kosten aller ein schönes Leben machen.
Die öh tja Glück gehabt.
Und wieder jemand der nicht weiß wie die Rentenversicherung funktioniert.
Es ist ein Generationenvertrag. Ich zahle heute mit meinem Beitrag die Rente der Älteren und dafür zahlen später die jüngeren meine Rente. Wie viel du persönlich eingezahlt hast, hat keinen Einfluss auf den Stand der Rentenkasse zum Zeitpunkt deines Renteneintritts.
Und wieder jemand der das Konzept von Fairness nicht versteht.
Zum besseren Verständnis:
Komisch, mir schreibt die Rentenkasse immer wie viel mir mal zustehen wird abhängig von dem was ich eingezahlt habe. Klar finanziere ich davon jetzt die Rentner und implizit erwarte ich eben (theoretisch) das was mir dank meiner Mühe damals finanziert zu haben dann später zusteht.
In diese Rentenkasse haben die Ostrentner aber nichts eingezahlt, ihnen steht also logischerweise auch nichts zu. Nett wie die Bürger der BRD sind akzeptieren die aber halt das die mit ihrem Laden pleite gegangen sind und finanzieren das mal eben mit.
Und die Wenderentner haben nicht in die Rentenkasse der DDR eingezahlt? Haben die Arbeitnehmer in Ostdeutschland nach der Wende nicht sofort angefangen in die Rentenkasse der BRD einzuzahlen und damit die Wenderentner mitfinanziert? So zu tun als wären Westdeutsche von Wenderentnern in Ostdeutschland um irgendwas gebracht worden ist einfach falsch.
Wie viel genau hat die jetzige Rentenkasse dahin übernommen?
Anteilig ja aber wenn die nur so beteiligt würden wie sie eingezahlt haben würden einigen da aber zu Recht die Tränen kommen. Ferner nur die die überhaupt noch eingezahlt haben, alle anderen machen sich seit dem ein schönes D-Mark/Euro Leben.
Es muss halt ausgeglichen werden was alles in der DDR Traum Misswirtschaft verloren gegangen ist und zwar nicht von denen die es verbockt haben.
Ich glaube du hast es immer noch nicht verstanden. Die Rentenkasse der BRD konnte nichts übernehmen, da die Kasse (idealisiert) am Ende des Monats immer leer ist. Die arbeitende Bevölkerung zahlt für den Monat ein und die pensionierte Bevölkerung empfängt den Betrag. Es wird nichts angehäuft, geschweige denn angelegt. In Realität wird jetzt natürlich viel aus Steuermitteln zuschossen, aber das ist ein anderes Problem.
Niemand bekommt genau das was er eingezahlt hat. Bei jeder Rentenerhöhung ändert sich wie viel zu wieder rausbekommst. Die Entscheidung Wenderentnern mehr zu geben belastet “lediglich” alle Menschen die nach der Wende werkstätig waren. Das heißt in ganz Deutschland, nicht nur im Westen. Es gab einfach keine Umverteilung von Beiträgen von vor der Wende in den Osten, weil halt nichts da war.
Stimmt, alle DDR-Bürger haben die Wirtschaft dieser Diktatur verbockt. Hätten die da nicht mal was gegen tun können? /s
Auch nur nach unten, aber nicht nach oben. Einfach mal nur das Geld an Rentner auszahlen, was die Rentenkasse hat. Meine Einkommenssteuer ist nicht dazu da, ein dysfunktionales Rentensystem so lange wie möglich mitzuschleifen.
Tretet in die Gewerkschaften ein!
Fuck ich bin selber in keiner… Tritt in die Gewerkschaft ein! In welche Gewerkschaft tritt man als IT-ler ein?
Du kannst den deutschen Gewerkschaftsbund schreiben und fragen, welche Gewerkschaft für dich passt. Für mich ist das bspw. die Verdi.
In die Gewerkschaft, die für deine Firma zuständig ist. ;)
Sehr gut, zuständig ist der, der zuständig ist.
Wie findet man denn raus, welche das ist, wenn man in einer Branche ohne Branchentarif arbeitet?
Na so viele gibt’s ja nicht. Hilft dir das hier?
IG-Metall
Rechner ist immerhin aus Metall.
Spaß beiseite, welche Gewerkschaft bei euch in der Firma auch immer unterwegs ist. Bei mir ist’s tatsächlich die IGM.
Wir sind hervorgegangen aus einem Metallverarbeitenden Betrieb… das könnte tatsächlich sogar passen. Ich sprech mal mit unserem BR.
Und dann? Der Vorsitzende der IGBCE lässt sich unironisch aufm CDU Parteitag sehen.
Haben doch auch alle den Kopf im Rektum der Arbeitgeber. (Dementsprechend ist auch der Abschluss btw)
In die FAU!
deleted by creator
?
https://www.fau.org
Sieht mir nach dem Gegenteil einer mehrheitsfähigen IT-Gewerkschaft aus.
Verdi ist zumindest die für uns zuständige Gewerkschaft (IT-Unternehmen in Hannover)
Bislang. Wenn du aber eine IT-Gewerkschaft gründest und halt von den 10 Gewerkschaftsmitgliedern in einem 100-Mann-Betrieb 6 abholst, hast du schon gegen Verdi gewonnen.
Verdi ist aber auch leider ein zahnloser inkompetenter selbstbeweihräuchernder Sauhaufen.
Ja, die Erfahrung hab ich auch schon gemacht, allerdings habe ich das Gefühl, es kommt ganz stark auf die jeweilige Gruppe im Betrieb an.
Woran machst du das fest? Ich bin nicht tief im Thema aber dieser Sauhaufen hat für den TVöD Anfang des Jahres durchschnittlich 11,5% mehr Lohn und 3k netto auf die Kralle rausgehandelt, womit 66% der Mitglieder zufrieden waren.
Oder geht es dir mehr um die Haltung von ver.di zu solchen Grundsatzdiskussionen wie im Artikel?
Bei T-Systems haben die regelmäßig so Lachnummern wie 2% über 2 Jahre raus"verhandelt" und sich dann vor die Presse gestellt und von tollen Ergebnissen geredet.
Ich hab kein Problem damit, wenn die ehrlich sagen “Leute, wir haben nicht genug Mitglieder, daher haben wir auch kein besseres Ergebnis erzielen können; sorry”. Aber wenn die so tun, als wär das Ergebnis gut, muss ich davon ausgehen, dass sie entweder dreckige Lügner sind oder völlig inkompetent. Beides schreit für mich nicht nach einem Verein, bei dem ich Mitglied sein will.
Nachdem in einem Kommentarthread auf r/finanzen genau dieses Thema aufkam und überwältigende Resonanz erzeugt hatte, habe ich mal recherchiert, wie es mit Spartengewerkschaften aussieht, welche Voraussetzungen es gibt und wie man sie gründet. So eine Gewerkschaft würde durch den enormen Hebel, den IT-Fachkräfte durch ihre neuralgische Bedeutung im Unternehmen haben, quasi über Nacht zur arbeitspolitisch mächtigsten Institution Deutschlands werden. Insbesondere dann, wenn sie sich mit starken Positionierungen zu den Themen abseits des Arbeitskampfes, zu denen sich andere Gewerkschaften so gerne äußern, zurückhalten würde. Ein gravierendes Problem ist die arbeiterfeindliche Politik der SPD: Das Tarifeinheitsgesetz gibt den Unternehmen ein Mittel an die Hand, Tarifverhandlungen mit Spartengewerkschaften zu verweigern. Eine IT-Gewerkschaft könnte also nicht einfach die IT-Leute in Banken, Versicherungen, Ämtern u.ä. konservativen, veränderungsresistenten Branchen anwerben und den Arbeitgebern dann sinnbildlich mit dem Ende von Fight Club drohen. Stattdessen muss eine IT-Gewerkschaft in Branchen mit geringem Organisierungsgrad Fuß fassen oder auf einzelne IT-Dienstleister ohne Tarifvertrag zugehen, um Mitglieder zu finden, für die sie überhaupt etwas bewirken kann. Das erklärte Ziel einer solchen Gewerkschaft wäre unter den gegebenen Umständen also wohl in erster Linie genug Verhandlungsmacht hinter sich zu versammeln, um auf die Abschaffung des Tarifeinheitsgesetzes hinzuwirken und sich dadurch als Gewalt zu etablieren.
Alternativ könnte man auch den Weselsky-Weg beschreiten und einfach eine genossenschaftliche Leiharbeitsfirma gründen. Das wäre ein einfacherer und m.E.n. kurzfristig erfolgversprechenderer Schritt.
Klingt gut. Aber ich mach nur mit, wenn keine Windows-User erlaubt sind.
Und ich nur, wenn sich die Linux User endlich waschen. /s
Puh, da bin ich ja froh, dass ich als Windows-Nutzer bei einmal pro Monat bleiben kann.
Ich seh’ schon. das wird super!
Kannst du das mit dem Weselsky-Weg nochmal genauer erklären?
Weil das Tarifeinheitsgesetz die mächtigsten Gewerkschaften des Landes faktisch entmachtet hat, müssen sie Wege finden, außerhalb des klassischen Arbeitskampfes für ihre Mitglieder einzustehen. Die GDL z.B. kann keine Tarifabschlüsse mehr mit der Bahn machen und sie auch nicht mehr bestreiken, weil im Gesamtkonzern andere, weniger spezifische Gewerkschaften (EVG oder Verdi) mehr Mitglieder haben. Was der Gewerkschaftsführer der GDL also jetzt gemacht hat, ist eine genossenschaftliche Leiharbeitsfirma zu gründen, die im Besitz ihrer Mitglieder ist. Die Idee ist, dass die Lokführer bei der Bahn kündigen, um sich bei dieser Leiharbeitsfirma unter Vertrag zu stellen. Die Leiharbeitsfirma gehört den Angestellten und kann deswegen quasi mit sich selbst gute Bedingungen aushandeln. Die Lokführer verleihen sich dann an die Bahn, die aufgrund des derzeitigen und absehbar wachsenden Personalmangels keine andere Wahl hat, als diese teuren Lokführer auszuleihen. Wenn alles gut läuft, wird langfristig kaum noch jemand bei der Bahn als Lokführer arbeiten wollen, wenn es doch da diese Leiharbeitsfirma gibt, wo man sein eigener Herr ist und auch noch viel besser verdient.